Distributed Thinking

Aus Rechenkraft
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Das Distributed Thinking (auch: Volunteer Thinking, Crowdsourcing oder Citizen Cyber Science) ist dem Distributed Computing sehr ähnlich. Es basiert auf freiwilliger Leistung vieler Einzelpersonen, um eine große Aufgabe zu lösen. Statt jedoch die ungenutzte Rechenkapazität eines Computers zu nutzen, können hier Interessierte weltweit selbst an Forschungsprojekten mitarbeiten.

Vor- und Nachteile

Der Ansatz birgt im Vergleich zum Distributed Computing sowohl Vor- als auch Nachteile. Computer sind bei vielen Aufgaben schneller als Menschen und machen weniger Fehler (d.h. solange der Programmierer keine macht), allerdings können bestimmte Dinge heute noch nicht von Computern erledigt werden.

Vor allem im Bereich der Mustererkennung liegt das menschliche Gehirn weiterhin vor den Computern, da diese Aufgabe zur Zeit nur sehr aufwändig von Computern gelöst werden kann.

Software

Ähnlich wie BOINC eine freie Umgebung für Distributed Computing bereitstellt, so existiert mittlerweile für Distributed Thinking die webbasierte Software Bossa. Während sich Projektmitglieder auf den Inhalt ihrer Forschungen konzentrieren können, verwaltet Bossa die registrierten User, überwacht deren Leistungen und bietet mit dem integrierten Bolt eine vorgefertigte Trainigsumgebung an, um neue Freiwillige mit der Aufgabe vertraut zu machen. Die Projekte Bossa und Bolt werden, genau wie BOINC und SETI@home, von David P. Anderson an der University of California in Berkeley geleitet.

Projekte

Foldit

Beteiligte des Distributed Computing Projektes Rosetta@home haben foldit ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein Spiel, bei dem der Spieler selbst Proteine faltet, um ein möglichst geringes Energieniveau zu erreichen. Im ersten Schritt des Projektes soll herausgefunden werden, ob Menschen diese Aufgabe effizienter als Computer lösen können.

Galaxy Zoo

Hier geht es darum, etwa eine Millionen Galaxien nach bestimmten Kriterien zu kategorisieren (z.B. spiralförmig oder elliptisch). Dem Benutzer werden eine Reihe von Fragen zu dem Bild der Galaxie gestellt. Jedes Bild wird dabei zur Qualitätssicherung an 20 verschiedene Nutzer verteilt.

Galaxy Zoo Supernovae

Ähnlich wie Galaxy Zoo, nur, dass es hier nicht um Galaxien, sondern um Supernovae geht.

AfricanMap

Hierzu habe ich leider keine Quellen finden können, aber es geht darum, Satellitenbilder von Africa stückweise in brauchbares und aktuelles(!) Kartenmaterial zu überführen. --Mxplm 11:42, 28. Okt. 2009 (CET)

Stardust@home

Bei Stardust@home durchsuchen Freiwillige eine Art Filter (Aerogel, sehr fein aufgeschäumtes Glas), der von der Sonde Stardust von 1999 bis 2006 über 4,5 Milliarden Kilometer durch den Weltraum getragen wurde. Nun gilt es, den Sternenstaub sowie Partikel des Kometen Wild 2 in dem Glas-Kubus zu finden. Jeder Freiwillige kann mit Hilfe des "virtuellen Mikroskopes" auf die Suche nach Partikeln gehen.

Clickworkers

Bei Clickworkers können freiwillige helfen, Krater auf der Marsoberfläche zu markieren.

Distributed Proofreaders

Hier lesen Freiwillige Buchseiten für das Projekt Gutenberg Korrektur.

herbaria@home

Freiwillige mit grundlegenden Kenntnissen der Botanik können Herbarien, also "Sammlungen getrockneter und gepresster Pflanzen bzw. Pflanzenteile für wissenschaftliche Zwecke"[1] aus britischen Universitäten und Museen kategorisieren und dokumentieren.

Links zum Thema