Argumente für/gegen DC

Aus Rechenkraft
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Stromverbrauch/Klima/Ökobilanz

Argument Durch Distributed Computing verbraucht der Computer mehr Strom - dies führt zu einer negativen Ökobilanz und beschleunigt den Klimawandel.

Gegenargument

  • Tatsächlich verbraucht ein unter Volllast betriebener Computer mehr Strom, als ein nicht benutzter. Allerdings hält sich der Unterschied in engen Grenzen. Prozessoren werden dazu immer stromsparender.
  • Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat vorgerechnet, dass bei der Herstellung eines einzigen PCs 3000 Kilowattstunden Energie benötigt werden. Das entspricht ungefähr dem jährlichen Stromverbrauch einer Kleinfamilie. Damit nicht genug, werden während der Produktion etwa 1,5 Tonnen Rohstoffe verbraucht, sagt Michael Kuhndt vom Zentrum für nachhaltigen Konsum und Produktion (CSCP). [1]
  • Es stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, gerade an den Stellen Strom zu sparen, an denen er für etwas Nützliches - in diesem Fall die Forschung - verbraucht wird. An anderen Stellen (Stand-by-Schaltungen an Geräten, die Fahrt mit dem Auto auf kurzen Strecken, Häuser ohne vernünftige Isolierung, Benutzung von herkömmlichen Glühbirnen statt Stromsparlampen) wird Energie deutlich sinnloser verbraucht. An diesen Stellen sollte zuerst gespart werden.
  • Durch die Verwendung von Ökostrom lässt sich die Umweltbilanz verbessern.

Vergleich zu Hochleistungscomputern

Argument

Hochleistungscomputer sind besser geeignet, wissenschaftliche Berechnungen durchzuführen. Darüber hinaus besteht bei normalen PCs eher die Gefahr von falschen Berechnungen, z.B. aufgrund defekter Bestandteile oder zu starker Übertaktung.

Gegenargument

  • Hochleistungscomputer erfordern zusätzliche, aufwendige Klimaanlagen. Einzelne Rechner können dagegen ohne nennenswerten Energieaufwand gekühlt werden.
  • Hochleistungsrechner werden zusätzlich zu bereits existierenden Computern betrieben und erfordern damit einen im Vergleich zur lediglichen Ausnutzung bereits existierender Resourcen höheren Strommehrverbrauch.
  • Hochleistungscomputer erfordern hohe Investitionskosten, die von vielen - gerade kleineren - wissenschaftlichen Projekten nicht aufgebracht werden können. Die Kosten beispielsweise für den Kauf und die Einrichtung eines BOINC-Servers belaufen sich dagegen bei kleineren Projekten im überschaubaren Bereich von wenigen tausend Euro.
  • Workunits werden redundant, d.h. mehrfach vergeben, um Fehlberechnungen und Datenverluste auszuschließen.
  • Es gibt Probleme, die auf speziellen Supercomputern wie den BlueGene/L von IBM nicht lösbar sind.


Haltbarkeit der CPU

Argument

Aufgrund der stärkeren Beanspruchung sinkt die Lebensdauer der CPU.

Gegenargument Im Team Rechenkraft laufen seit bis zu 6 Jahren Computer rund um die Uhr. Ausfälle wurden bislang nicht überdurchschnittlich oft beobachtet.


Spionage

Argument

Es gibt keine Sicherheit, dass die DC-Projekte Daten über die Benutzer sammeln, bzw. deren Computer ausspähen.

Gegenargument Prinzipiell gibt es keine 100%ige Sicherheit, was eine installierte Software wirklich macht - daher sollte man bei DC-Projekten wie bei jeder anderen Software darauf achten, dass sie von einem vertrauenswürdigen Anbieter kommt (viele Clients werden beispielsweise von Universitäten bereitgestellt). Von einigen Projekten liegt darüber hinaus der Quellcode vor, so dass von unabhändiger Seite die Unbedenklichkeit der Projekte geprüft werden kann.