So, wir sind nun also allein vom Vereinsvorstand her mit mindestens drei Leuten dabei und nehmen Morgens kurz vor Sonnenaufgang möglichst den ganzen Mai hindurch jeden Tag eine 3er Aufnahme auf: Also über einen Zeitraum von 30 Min. werden dreimal jeweils einminütige Aufnahmen automatisiert aufgenommen.
Wir haben uns darauf verständigt, dass jede Aufnahme folgenden "Tag" bekommen soll: Rechenkraft.net
Man kann das NACH der Aufnahme über "bearbeiten" bei der Abfrage "...einer Gruppe hinzufügen?" eingeben.
Wir wollen so den Verein im Bereich CitizenScience etwas profilieren und ich habe meine Kontakte im Ausland, insbesondere in Indien, auch gebeten, bitte diese Gruppenzuordnung einzugeben. Wollen mal schauen, wieviel der Verein da auf die Kette bekommt.
Sämtliche Aufnahmen erscheinen (wenn man es nicht in der App verbietet) auf einer
Weltkarte, wo man sich die Vögel dann auch anhören kann und - sofern man ein Foto von der Aufnahmeumgebung aufgenommen hat - auch das Bild sehen kann.
Die Idee des Projekts ist ja, möglichst kurz vor Sonnenaufgang mindestens eine Aufnahme an möglichst vielen Orten der Welt aufzuzeichnen und das möglichst über mehrere Jahre an denselben Orten zur selben Zeit - so kann man dann Aussagen über Veränderungen der Vogel-Biodiversität treffen.
Wir haben zur Bestimmung des Sonnenaufgangs
folgendes Online-Tool verwendet. Dort schaut man für seinen Ort nach, wann im Jahr der frühste Sonnenaufgang ist und wählt dann den Aufnahmezeitpunkt kurz davor. So stellt man sicher, dass auch wirklich stets VOR Sonnenaufgang begonnen wird. In Marburg habe ich z.B. 5 Uhr am Start, die Sonne geht frühstens gut 10 Min. später auf. Mit einer Dreieraufnahme decke ich so eine halbe Stunde um den Sonnenaufgang ab.
Ich habe testweise zusätzlich auch später nochmal Aufnahmen gemacht und es ist in der Tat so, dass bestimmte Vögel zu best. Zeiten singen.
Dazu gibt es auch vom NABU eine
Vogeluhr.
Das Projekt macht wirklich Spass, ist aber sicherlich eher etwas für Frühaufsteher - wobei, ich stelle mir auch nur 'nen Wecker, stoße auf meinem Balkon die Aufnahme an und dackel erstmal wieder zurück ins warme Bettchen.

Ich richte das Smartphone übrigens so aus, dass es immer gleich orientiert ist, Mikrofon zugänglich, versteht sich.
Man kann sich die eigenen Aufnahmen im Anschluss anhören und schon nach einigen Tagen erkennt man Muster. Ich habe inzwischen damit begonnen, Online-Audiodatenbanken mit Vogelstimmen zu suchen, um die bei mir singenden Vögel zuzuordnen. Amseln erkenne ich immerhin schon mal (meine Lieblingssänger).
Das Anhören ist auch insofern zu empfehlen, als man in einem Kommantarfeld ggf. zu hörenden Menschenlärm kurz beschreiben kann.
Im Herbst soll auf Basis der gesammelten Daten dann ein MachineLearning-Projekt starten, um am Ende eine automatisierte Vogelerkennung zu etablieren.
Dazu werden zunächst Menschen zusammenkommen, die Vogelstimmen gut erkennen, um diese in den Aufnahmen sicher zu identifizieren. Dann wird damit ein neuronales Netz trainiert und am Ende hofft man, dass Computer die Zuordnung autonom erledigen können.
Es gibt so etwas übrigens schon als Kooperation zwischen der US Uni in Cornell und der TU Chemnitz - eine
App dazu ist auch am Start und heisst
BirdNet.
So, ich hoffe, ihr habt etwas Spass mit diesen Informationen.
Ich hoffe auf rege Teilnahme.

Evt. senden wir auch nochmal eine Massenmail über das Forum, um auf diesen Diskussionsfaden hinzuweisen.
Und evt. könnt ihr ja auch dabei helfen, das ganze Projekt (und gern auch diesen Forenbeitrag als Kurzanleitung zum direkten Einstieg) über Social Media bekannter zu machen.
Michael.