Ich bau mir eine Solaranlage
Verfasst: 03.09.2019 21:29
Hallo,
vielleicht kann ich ja andere motivieren das ebenfalls zu tun. Daher beschreib ich mal kurz was ich vor habe. Seit einigen Wochen lese ich sehr interessiert einschlägige Webseiten und Foren und werd mir jetzt ein kleines Solarkraftwerk auf meinen Carport setzen zur Eigenstromversorgung.
Das ganze läuft unter Namen wie Guerilla-PV, Balkon-PV, Stecker-PV.
ALs erstes hab ich mal meinen Stromverbrauch gemessen, wenn ich nicht zu Hause bin. Einfach morgens beim gehen mal den Stromzähler notieren und Abends wenn man kommt ebenfalls, das an mehrere Tagen. Ergebnis: Mein Haus verbraucht, wenn keiner da ist, 300 Watt pro Stunde. Es gilt diese Grundlast teilweise mit selbst erzeugtem Solarstrom zu versorgen.
Warum nur das und nicht eine große Solaranlage?
- Bis 600 Wp (Watt Peak Leistung, also wenn die Sonne senkrecht drauf scheint) gelten vereinfachte Bedingungen. Der Netzbetreiber muss nur informiert werden. Darüber muss es mit ihm abgestimmt werden, man braucht eine von außen abschaltbare Anlage, die auf 70% gedrosselt ist. Will ich alles nicht.
- Bis 600 Wp gelten seit November 2018 vereinfachte technische Bedingungen. Man kann die Anlage selbst anschließen an eine sogenannte Einspeisesteckdose in einen vorhandenen Verbraucherstromkreis (DIN VDE 0100-551). Es ist rechtlich noch nicht endgültig geklärt ob eine Schukosteckdose auch eine Einspeisesteckdose ist. Oder man schließt die Anlage fest an, an einen Stromverteiler. Weiterhin müssen die Komponenten VDE-AR-N 4105 Anwendungsregel:2018-11 genügen, was aber fast alle tun. Da steht dann sowas drin, dass wenn der Stecker gezogen wird kein Strom mehr am Stecker anliegt.
- Ich will dafür keine Einspeisevergütung, falls meine Solaranlage mal mehr erzeugt als ich gerade verbrauche. Damit muss ich keine Firma anmelden, keine Steuererklärung dafür machen und hab den ganzen EEG Kram nicht an der Backe. Man würde z.Z. 11 Cent/kWh bekommen. Für Strom zahlen tue ich aber ca. 30 Cent.
- Ein Stromspeicher lohnt sich auch nicht wirklich. Die sind teuer und das ganze macht es dann nicht sehr rentabel.
- Das ganze gibt es fix und fertig, mann muss es nur noch in die Steckdose stecken.
- Ich kann die Anlage selbst auf meinen Carport schrauben und brauche keine Installationsfirma, die auf mein Dach klettert und alles montiert. Damit armotisiert sich das ganze viel schneller. Man liest von 4-6 Jahren nach denen sich das armotisiert.
Wie funktioniert das?
- Ein Solarpanel erzeugt ca. 300 Wp. Davon würde ich 2 nehmen. Ein Panel hat etwa die Größe 1,7 x 1 m. Mein Carport hat 4 x 5 m. Da ist also Platz und von Morgens bis Abends Sonne drauf.
- Da da Solarpanel Gleichstrom erzeugt braucht man einen Wechselrichter. Der macht daraus 230 V Wechselspannung und synchronisiert die mit der Netzfrequenz. Liegt kein Stromnetz an, schaltet der Wechselrichter ab (VDE-AR-N 4105 Anwendungsregel:2018-11). Also wenn man die Sicherung rausschraubt liegt auch kein Strom mehr von der Solaranlage an.
- An den Ausgang des Wechselrichters kann man einfach einen Schukostecker machen und den in die nächste Schukosteckdose stecken. Ist aber igentlich nicht erlaubt. Aber der NEtzbetreiber wird nicht vorbei kommen um das zu kontrollieren.
- Oder man baut einen Einspeisestecker (Wielandstecker) ran und steckt das dann in die Einspeisesteckdose.
- Oder man schließt den Wechselrichterausgang direkt an den nächsten Stromverteiler an.
Wie stellt man das ganze auf?
Optimal in unseren Breiten wäre die Module mit 35° aufzustellen. Aber auch flach auf dem Boden oder senkrecht am Balkon geht. Die Einbußen sind aber lediglich max. 10% wenn man nicht mit 35° aufstellt. Ich hab mich für 15° entschieden weil bei 15° dann der Dreck und Staub auf den Modulen vom Regen abgewaschen wird. Bei 35° ist mir die Windangriffsfläche zu groß. Da müßte ich die Ständer auf dem Carport zusätzlich belasten. Das will ich auf dem Carport nicht.
In welche Himmelsrichtung?
Klar für den großten Output wäre Richtung Süden am Besten. Aber was nutzen mir 600 Watt mittags, wenn ich nur 300 verbrauche? Also denk ich ich werd einen nach Osten und den anderen nach Westen ausrichten. Dann hab ich Mittags zwar nicht das Optimum, dafür aber Vormittags und Nachmittags mehr.
Die Kosten?
Die 2 Module und den Wechselrichter gibts als Komplettpaket. Dazu kommt die Aufständerung. Die Montage auf meinem Carport und den Anschluss mach ich selbst, so dass es etwa 800,-EUR kostet. Wer schonmal eine Schukosteckdose, einen Schukostecker oder eine Lampe angeschlossen hat, sollte das selbst können. Die Module und der Wechselrichter haben bis zu 25 Jahre Garantie.
Wie sieht man wieviel man erzeugt?
Da gibt es viele Möglichkeiten, mit denen ich mich noch nicht so detailiert beschäfftigt habe. Ich werd die Solaranlage erstmal über einen Schukosteckdose anschließen. Dazwischen kommt dann einfach eine Fritz DECT 200 Steckdose. Die kann auch den in die Steckdose fließenden Strom messen. In meiner Fritzbox kann ich dann die Daten sehen.
Was ist jetzt der Plan?
Vor einer Woche hab ich schonmal die Elektroinstallation im Carport auf den Direkt- oder Schukoanschuß vorbereitet. Steckdosen wollte ich eh im Carport haben. (Foto: https://drive.google.com/open?id=1F_3pI ... 6H7f49KHMc)
Am 14./15.9. ist eine Nachhaltigkeitsmesse, zu der ich eine Freikarte habe. Da werde ich nochmal mit Leuten von machdeinenstrom.de reden. Besonders zur Anmeldung bei meinem Netzbetreiber, Stromnetz.berlin. Die haben bisher nur Formulare als wenn man ein Atomkraftwerk anschließen will. Da versteh ich fast nix in den Formularen. ABER per Twitter hat mir Stromnetz.Berlin geantwortet, dass sie im September ein verinfachtes Anmeldeformular bereitstellen wollen. Übrigens in Östereich, Schweiß, Portugal gibt es Bagatellgrenzen bis zu denen man nix anmelden muss. In Portugal IMO sogar bis 1,2 kWp.
Nach der Messe werde ich mir das Komplettpaket (Module, Wechselrichter, Anschlusskabel, Aufständerung) besorgen und anschließen.
Ich werde weiter berichten.
Ich überlege noch auf yafu@home und yoyo@home dafür eine Donationkampagne zu starten, da dann der yafu Server mit Solarstrom läuft.
Links
Zum Nachlesen und auch mit youtube Videos: https://machdeinenstrom.de/
Ein Forum zum Fragen/Diskutieren: https://www.photovoltaikforum.com/board ... -ohne-eeg/
Und hier gibts die Komplettpakete: https://greenakku.de/PV-Komplettpakete/ ... :28_1.html bzw. https://volxpower.de/Stecker-PV-Anlagen
yoyo
PS: Ich hab jetzt Blut, äh Strom, geleckt und denk doch noch über eine Solaranlage auf dem Dach nach. Da könnten 3,5 kWp hinpassen, die sich nach ca. 14 Jahren armotisieren. Zum Eigenbedarf und den Überschuß einspeisen. Man muss wohl mit 1200,- bis 1500,- EUR pro 1kW an Kosten rechnen. Sorgen macht mir nur wie ich den Strom vom Dach durch die Wohnung zu meinem Zähler bekomme.
vielleicht kann ich ja andere motivieren das ebenfalls zu tun. Daher beschreib ich mal kurz was ich vor habe. Seit einigen Wochen lese ich sehr interessiert einschlägige Webseiten und Foren und werd mir jetzt ein kleines Solarkraftwerk auf meinen Carport setzen zur Eigenstromversorgung.
Das ganze läuft unter Namen wie Guerilla-PV, Balkon-PV, Stecker-PV.
ALs erstes hab ich mal meinen Stromverbrauch gemessen, wenn ich nicht zu Hause bin. Einfach morgens beim gehen mal den Stromzähler notieren und Abends wenn man kommt ebenfalls, das an mehrere Tagen. Ergebnis: Mein Haus verbraucht, wenn keiner da ist, 300 Watt pro Stunde. Es gilt diese Grundlast teilweise mit selbst erzeugtem Solarstrom zu versorgen.
Warum nur das und nicht eine große Solaranlage?
- Bis 600 Wp (Watt Peak Leistung, also wenn die Sonne senkrecht drauf scheint) gelten vereinfachte Bedingungen. Der Netzbetreiber muss nur informiert werden. Darüber muss es mit ihm abgestimmt werden, man braucht eine von außen abschaltbare Anlage, die auf 70% gedrosselt ist. Will ich alles nicht.
- Bis 600 Wp gelten seit November 2018 vereinfachte technische Bedingungen. Man kann die Anlage selbst anschließen an eine sogenannte Einspeisesteckdose in einen vorhandenen Verbraucherstromkreis (DIN VDE 0100-551). Es ist rechtlich noch nicht endgültig geklärt ob eine Schukosteckdose auch eine Einspeisesteckdose ist. Oder man schließt die Anlage fest an, an einen Stromverteiler. Weiterhin müssen die Komponenten VDE-AR-N 4105 Anwendungsregel:2018-11 genügen, was aber fast alle tun. Da steht dann sowas drin, dass wenn der Stecker gezogen wird kein Strom mehr am Stecker anliegt.
- Ich will dafür keine Einspeisevergütung, falls meine Solaranlage mal mehr erzeugt als ich gerade verbrauche. Damit muss ich keine Firma anmelden, keine Steuererklärung dafür machen und hab den ganzen EEG Kram nicht an der Backe. Man würde z.Z. 11 Cent/kWh bekommen. Für Strom zahlen tue ich aber ca. 30 Cent.
- Ein Stromspeicher lohnt sich auch nicht wirklich. Die sind teuer und das ganze macht es dann nicht sehr rentabel.
- Das ganze gibt es fix und fertig, mann muss es nur noch in die Steckdose stecken.
- Ich kann die Anlage selbst auf meinen Carport schrauben und brauche keine Installationsfirma, die auf mein Dach klettert und alles montiert. Damit armotisiert sich das ganze viel schneller. Man liest von 4-6 Jahren nach denen sich das armotisiert.
Wie funktioniert das?
- Ein Solarpanel erzeugt ca. 300 Wp. Davon würde ich 2 nehmen. Ein Panel hat etwa die Größe 1,7 x 1 m. Mein Carport hat 4 x 5 m. Da ist also Platz und von Morgens bis Abends Sonne drauf.
- Da da Solarpanel Gleichstrom erzeugt braucht man einen Wechselrichter. Der macht daraus 230 V Wechselspannung und synchronisiert die mit der Netzfrequenz. Liegt kein Stromnetz an, schaltet der Wechselrichter ab (VDE-AR-N 4105 Anwendungsregel:2018-11). Also wenn man die Sicherung rausschraubt liegt auch kein Strom mehr von der Solaranlage an.
- An den Ausgang des Wechselrichters kann man einfach einen Schukostecker machen und den in die nächste Schukosteckdose stecken. Ist aber igentlich nicht erlaubt. Aber der NEtzbetreiber wird nicht vorbei kommen um das zu kontrollieren.
- Oder man baut einen Einspeisestecker (Wielandstecker) ran und steckt das dann in die Einspeisesteckdose.
- Oder man schließt den Wechselrichterausgang direkt an den nächsten Stromverteiler an.
Wie stellt man das ganze auf?
Optimal in unseren Breiten wäre die Module mit 35° aufzustellen. Aber auch flach auf dem Boden oder senkrecht am Balkon geht. Die Einbußen sind aber lediglich max. 10% wenn man nicht mit 35° aufstellt. Ich hab mich für 15° entschieden weil bei 15° dann der Dreck und Staub auf den Modulen vom Regen abgewaschen wird. Bei 35° ist mir die Windangriffsfläche zu groß. Da müßte ich die Ständer auf dem Carport zusätzlich belasten. Das will ich auf dem Carport nicht.
In welche Himmelsrichtung?
Klar für den großten Output wäre Richtung Süden am Besten. Aber was nutzen mir 600 Watt mittags, wenn ich nur 300 verbrauche? Also denk ich ich werd einen nach Osten und den anderen nach Westen ausrichten. Dann hab ich Mittags zwar nicht das Optimum, dafür aber Vormittags und Nachmittags mehr.
Die Kosten?
Die 2 Module und den Wechselrichter gibts als Komplettpaket. Dazu kommt die Aufständerung. Die Montage auf meinem Carport und den Anschluss mach ich selbst, so dass es etwa 800,-EUR kostet. Wer schonmal eine Schukosteckdose, einen Schukostecker oder eine Lampe angeschlossen hat, sollte das selbst können. Die Module und der Wechselrichter haben bis zu 25 Jahre Garantie.
Wie sieht man wieviel man erzeugt?
Da gibt es viele Möglichkeiten, mit denen ich mich noch nicht so detailiert beschäfftigt habe. Ich werd die Solaranlage erstmal über einen Schukosteckdose anschließen. Dazwischen kommt dann einfach eine Fritz DECT 200 Steckdose. Die kann auch den in die Steckdose fließenden Strom messen. In meiner Fritzbox kann ich dann die Daten sehen.
Was ist jetzt der Plan?
Vor einer Woche hab ich schonmal die Elektroinstallation im Carport auf den Direkt- oder Schukoanschuß vorbereitet. Steckdosen wollte ich eh im Carport haben. (Foto: https://drive.google.com/open?id=1F_3pI ... 6H7f49KHMc)
Am 14./15.9. ist eine Nachhaltigkeitsmesse, zu der ich eine Freikarte habe. Da werde ich nochmal mit Leuten von machdeinenstrom.de reden. Besonders zur Anmeldung bei meinem Netzbetreiber, Stromnetz.berlin. Die haben bisher nur Formulare als wenn man ein Atomkraftwerk anschließen will. Da versteh ich fast nix in den Formularen. ABER per Twitter hat mir Stromnetz.Berlin geantwortet, dass sie im September ein verinfachtes Anmeldeformular bereitstellen wollen. Übrigens in Östereich, Schweiß, Portugal gibt es Bagatellgrenzen bis zu denen man nix anmelden muss. In Portugal IMO sogar bis 1,2 kWp.
Nach der Messe werde ich mir das Komplettpaket (Module, Wechselrichter, Anschlusskabel, Aufständerung) besorgen und anschließen.
Ich werde weiter berichten.
Ich überlege noch auf yafu@home und yoyo@home dafür eine Donationkampagne zu starten, da dann der yafu Server mit Solarstrom läuft.
Links
Zum Nachlesen und auch mit youtube Videos: https://machdeinenstrom.de/
Ein Forum zum Fragen/Diskutieren: https://www.photovoltaikforum.com/board ... -ohne-eeg/
Und hier gibts die Komplettpakete: https://greenakku.de/PV-Komplettpakete/ ... :28_1.html bzw. https://volxpower.de/Stecker-PV-Anlagen
yoyo
PS: Ich hab jetzt Blut, äh Strom, geleckt und denk doch noch über eine Solaranlage auf dem Dach nach. Da könnten 3,5 kWp hinpassen, die sich nach ca. 14 Jahren armotisieren. Zum Eigenbedarf und den Überschuß einspeisen. Man muss wohl mit 1200,- bis 1500,- EUR pro 1kW an Kosten rechnen. Sorgen macht mir nur wie ich den Strom vom Dach durch die Wohnung zu meinem Zähler bekomme.