Riester- & Rürup-Rentenmodelle

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karinbraun

Riester- & Rürup-Rentenmodelle

#1 Ungelesener Beitrag von karinbraun » 03.04.2012 15:24

Hallo zusammen!
Ich bin auch großer Schach-Fan:). Ich würde aber gerne an dieser Stelle ein anderes Thema ansprechen. Hat jemand hier Erfahrungen mit der Riester oder auch Rürup Rente. Ich habe hier einen Beitrag zu der Rürup-Rente als Basisrente gelesen. Was mich jetzt besonders interessiert: Wem nützt denn die Rürup Rente im Besonderen? Und welche der beiden Renten, also Rürup und Riester, ist denn eher zu empfehlen?

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Norman
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Re: [heise.de] Schachcomputer-Weltmeister nachträglich disqu

#2 Ungelesener Beitrag von Norman » 04.04.2012 05:02

Dabei ist die Riester-Rente eher ein Instrument, welches sich für Arbeitnehmer eignet, die irgendwo angestellt sind. Hier werden die Sparbemühungen für die Altersvorsorge jedes Jahr vom Staat ?belohnt? in dem es einen kleinen Zuschuss gibt. Somit spart man Kapital an, erhält Zinsen und obendrauf noch eine staatliche Förderung.

Ähnlich sieht es bei der Rürup-Rente aus. Diese ist jedoch eher für Selbstständige gedacht. Auch läuft die Förderung hier anders ab. Statt dass man fixe Summen vom Staat erhält, kann man von dieser Sparmaßnahme teile der Summe steuerlich geltend machen. Somit erhält man Jahr für Jahr mehr Steuern vom Finanzamt zurück. Die Rürup-Rente wird offiziell auch als Basisrente bezeichnet. Mit dem Begriff Rürup-Rente und Basisrente ist also oftmals das Selbe gemeint.

Generell ist zu empfehlen, dass man mit Maßnahmen wie einer Basisrente so früh wie möglich beginnt. Schließlich ist die eigene Sparbemühung umso wirkungsvoller, desto früher man damit beginnt.
Riester für Arbeitnehmer (eher noch Geringstverdiener).
Rürup für Selbständige.
Für Arbeitnehmer gibt es aber viel bessere Angebote von versch. Gesellschaften als diesen Riestersch**

Norman

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Re: Riester- & Rürup-Rentenmodelle

#3 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 04.04.2012 16:50

So, ich habe diese Beiträge mal vom Schach abgetrennt und hierher verschoben.

Michael.
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Re: Riester- & Rürup-Rentenmodelle

#4 Ungelesener Beitrag von Rincewind » 09.04.2012 15:27

Da ich in der Branche Arbeite (Bankkaufmann) kann ich gerne Infos geben.
Was besser geeignet ist kommt auf die persönliche Situation an.
Geringverdiener bzw. Familien mit mehreren Kindern haben bei der Riester-Rente den größten Hebel, da hier die Förderung von dem zu versteuernden Vorjahreseinkommen abhängt. Hiervon müssen 4 % (abzüglich der gewährten Förderung) eingezahlt werden, ist aber auf 2.100,- ? pro Jahr (inkl. Förderung) gedeckelt, das bedeutet, dass man zwar mehr einzahlen kann, aber nur maximal die 2.100,- ? steuerlich geltent gemacht werden können.
Kleines Beispiel:
Steuerpflichtiges Vorjahreseinkommen 20.000,- ? und 2 Kinder mit Kindergeldanspruch.
4 % entsprechen 800,- ?
abzüglich 524,- ? für die möglich Förderung (154,- für einen selbst + 2 mal 185,- für die Kinder)
entspricht 276,- ? jährlichen Beitrag. Bei diesem Szenario bekommt man also mehr zulage als man Beitrag zahlt.
Bei der Steuererklärung wird der Steuervorteil der Beiträge mit der gewährten Förderung verrechnet.
Im Rentenfall können bis zu 30% des Guthabens entnommen werden, der Rest muss in die Rente oder eine Immobilie fließen.
Die Förderung ist nur unter bestimmten Umständen für selbstständige möglich.

Bei der Rüruprente können insgesamt 20.000,- ? pro Jahr von der Steuer abgesetzt werden, zur Zeit 74 % (jedes Kalenderjahr 2 % mehr) und müsste bei heutigem Renteneintritt mit 64 % versteuert werden (auch jedes Kalenderjahr 2 % steigend).
Bei der Berechnung des Absetzbarkeit ist aber zur berücksichtigen, dass hier auch die AN- und AG-Beiträge zur Rentenversicherung mit zu den 20.000,- ? hinzuzählen, aber die AG-Beiträge nicht absetzbar sind.

Alle beide Formen sind recht starr, also wirklich nur für die Altersvorsorge (Riester auch für Immo) gedacht, wer also mit dem Gedanken spielt evtl. später noch mal mit dem angesparten ne Weltreise oder so zu machen, sollte sich das gut überlegen, weil dann die Beiträge (nicht aber die damit generierten Erträge) zurück zu zahlen sind.
Im Rentenalter bieten beide Formen keine steuerliche Vorteile da beide (früher oder später) komplett zu versteuern sind.

Bei beiden gibt es jeweils die Möglichkeit dies klassisch durchzuführen (mindestzinssatz 1,75% plus Überschüsse) oder Fondsgebunden (mit Beitrags und Zulagengarantie). Die Fondsgebundenen Varianten beinhalten meistens auch ein System bei dem kostenlos zwischen sichereren und riskanteren Anlageformen umgeschichtet wird.

Die Frage ist also nicht so einfach zu beantworten. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, aber du solltest dir auf jeden Fall noch verschiedene Angebote einholen da auch das Thema Kosten nicht zu verachten ist, da diese erst mal rausgeholt werden müssen bevor der Vertrag Gewinne abwirft.

Edit: Eine persönliche Beratung lässt sich meiner Meinung nach durch nichts ersetzen.
Bei der Riester-Rente gibt es noch andere Förderungsbeträge, die ich jetzt nicht auffächern möchte.
Ihr sagt DC ist schlecht für die Umwelt? Ich hab Öko-Strom!

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sandrager

Re: Riester- & Rürup-Rentenmodelle

#5 Ungelesener Beitrag von sandrager » 19.04.2012 11:54

@Rincewind: Vielen Dank für die ausführliche Erklärung und Beschreibung!

sandrager

Re: Riester- & Rürup-Rentenmodelle

#6 Ungelesener Beitrag von sandrager » 23.05.2012 12:53

Ich habe mal eine Frage, die auch das Thema Versicherungen, in diesem Falle eine private Krankenversicherung, betrifft. Ich habe gelesen, dass es für Kinder Sonderregelungen für die private Krankenversicherung gibt. Kennt sich vielleicht jemand mit dem Thema aus? Wir würden nämlich gerne eine private Krankenversicherung als Zusatzversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung abschließen. Was müssen wir alles hierbei im Einzelnen berücksichtigen?

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