Tierversuche

Medikamentensuche durch "Docking"-Simulationen (Mapping Cancer Markers, FightAIDS@home, Smash Childhood Cancer, ...)
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Dunuin
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Re: Tierversuche

#13 Ungelesener Beitrag von Dunuin » 20.10.2013 16:42

Vernünftige Nutztierhaltung ohne Schlachtung für Wolle/Eier/Milch (wobei bei Eier noch die Problematik der männlichen Eintagsküken wäre...). Und nur in Ausnahmefällen darf ein Tier getötet werden, wenn damit nachweislich ein echter Nutzen für die Menschheit bei rauskommt (Wissenschaft, deutlich strenger als heute). Was nicht geht ist aus Gaumenkitzelfreuden Tiere zu töten.
Ich verstehe da irgendwie immer nicht die Logik hinter. Der Mensch ist halt von Natur aus ein Omnivore. Wenn ein Wolf ein Schaf reißt um es zu verzehren ist das doch ganz normal und ok. Der Mensch macht da doch nichts anderes. Im Prinzip ist der Mensch bei guter Nutztierhaltung sogar noch humaner, da die Tiere einen schnellen Tod haben und wirklich alles verwertet wird.
Problematisch sehe ich da eher die Industrialisierung bei der Nutztierhaltung, die Massenhaltung und die Tierquälerei aus religiösen Gründen (koschere Schlachtung wo man die Tiere langsam ausbluten lässt etc).
Genau genommen dürfte man dann ja nicht mal Pflanzen essen, da auch die zum gewissen Grad Intelligenz zeigen und beim Ernten verzweigelt um Hilfe schreien. Hatten die in der Schweiz nach den neuen Studien nicht sogar versucht die Tierschutzgesetze auf Pflanzen zu übertragen?

Aber ich glaube wir schweifen wirklich vom Thema ab.^^
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ClaudiusD
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Re: Tierversuche

#14 Ungelesener Beitrag von ClaudiusD » 20.10.2013 17:39

Das hör ich wirklich erstaunlich oft. Nur weil wir Omnivoren (eher pantophag) sind, heißt dass doch nicht, dass wir auch tierische Stoffe benötigen. Das heutige Wissen über Nahrung und dem menschlichen Organismus reicht locker aus um ein Leben lang vegetarisch zu leben (vegan ist minimal schwieriger). Dennoch tuts keiner, weils "schmeckt". (Man könnte jetzt mit der gaaaaaaaaaaaanz weiten Keule ausholen und eine gewisse Lobby für den Konsum von Tieren dafür verantwortlich machen, dass die heutige Tiervertilgung so hoch wie noch nie war.)

Ich verlange auch keine faire Nutzung des Planetens - nur müssen wir unbedingt unser bisschen Wissen was wir haben, dem Profit nachstellen und völlig unnützes Leid bei Tieren akzeptieren?
Die Gesellschaft an sich ist heute noch nicht bereit Sklaverei aufzugeben, Folter aufzugeben, Machtkämpfe aufzugeben - und nebenbei schlägt man sich noch mit religiösen Gründen den Kopf ein. Ich seh da ehrlich wenig Zukunft für tierethische Problemfelder, wenn wir es nicht mal schaffen unsere eigene Ethik an uns Menschen zu nutzen.
Die Natur ist unfair, nutzt Fehler aus und breitet sich ohne Gegner schamlos aus. Wir Menschen haben eigentlich genug Wissen um uns die Natur zu Gute kommen zu lassen, ohne dass wieder irgendwas/irgendwer ausgebeutet wird.

Oder ums mal ganz krass zu sagen: Ob jemand vegetarisch lebt oder nicht, ist jedem freigestellt, nur "helfen" im Sinne von "den Tieren gehts dadurch besser" tut man damit nicht. Dennoch bin ichs, weil es für mich aus simplen ethischen Gründen abartig ist. Ich stelle es geistig auf die gleiche Stufe wie Menschen töten - für mich ist dort keine Differenz mehr. Früher war die Differenz Mensch/Schwarzer. Dann kam Mensch/Frau, nun sind wir bei Mensch/Tier. Erdenbewohner sind wir alle ;)

Wo meiner Meinung nach aber mal angepackt werden sollte: Abschaffung der Sklaverei (man kann es auch Lohnarbeit nennen), Abschaffung der Zwangsmaßnahmen wie Überwachung, Eindämmen von Folter, Todesstrafen und vielen vielen Dingen mehr. Wenn man bei dieser sicherlich spannenden Aufgabe noch an die Tiere denkt, wärs ganz nett.

Ich empfehle mal das Buch
Der gute Mensch von Sezuan - von Bertolt Brecht

Desweiteren sollte man "Fehler" bei der Tierhaltung nicht zuerst in ethischen Gründen suchen, sondern in finanziellen. Ich behaupte kühn nahezu 100% von unnützer Tierquälerei und Tötung wurde im Sinne eines gewinnbringenden Plans notwendig. Dazu zählt auch die religiöse Sparte (mehr Geflügel, statt Schwein)("Koscher" statt "normal") - ist nämlich gewinnbringend.

Um also ein Grundwissen in die Tierethik aufbauen zu können: Wirtschaft verstehen (nicht depressiv werden), Menschenethik verstehen (und warum sich aus Grund 1 etliche Menschen nicht dranhalten) und fürs Fachwissen dann die richtigen Vorträge besuchen.

Wir sollten das aber wirklich lassen ;) Haken ist: Bis vor kurzem hab ich damit noch mein Geld verdient und außerdem werden meine Meinungen (insbesondere Vergleich Menschenethik und der Tierethik (zB Apartheid)) oftmals nicht gerne angesehen.
Da ich hier in dem Forum eher wegen den wissenschaftlichen und DC bin, lasse ich das Thema vorerst weilen.
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Michael H.W. Weber
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Re: Tierversuche

#15 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 20.10.2013 18:41

Gromobir hat geschrieben:Naja. Für mich als Laie steht das Bereitstellen der Rohdaten durch DC an erster Stelle der Erstellung eines neuen Medikaments. Die Frage war einfach ob darauf zwangsläufig Tierversuche folgen müssen oder ob diese auch umgangen werden können.
Wie ich schon sagte, das hängt davon ab, wo das angedachte Medikament zum Einsatz kommen soll. Ist also einzig abhängig von den gesetzlichen Vorschriften im Einsatzland.

Beispiel:
Du kannst heutzutage an antibiotikaresistenten Bakterien erkranken, gegen die inzwischen bei uns in der westlichen Welt kein Kraut mehr gewachsen ist. In Georgien behandelt man so etwas mit Bakteriophagen, also Viren, die Bakterien abtöten. Bei uns ist nach meinem Kenntnisstand eine solche Therapie gesetzlich verboten.
Vielen Dank an den Gesetzgeber (Politiker) und die Pharmalobby. Aber keine Sorge, der Leidensdruck wird übler Weise wohl schon bald so hoch sein, dass man das wird ändern müssen.
Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten. ;-)

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Re: Tierversuche

#16 Ungelesener Beitrag von Gromobir » 21.10.2013 11:26

Hoppla, eine Grundsatzdiskussion wollte ich jetzt eigentlich nicht anstoßen...
Bei uns ist nach meinem Kenntnisstand eine solche Therapie gesetzlich verboten
Warum?
Wie ich schon sagte, das hängt davon ab, wo das angedachte Medikament zum Einsatz kommen soll. Ist also einzig abhängig von den gesetzlichen Vorschriften im Einsatzland.
Ok. Zusammenfassend kann man also sagen, dass Tierversuche in DC-Projekten nicht auszuschließen sind. Was man jetzt mit dieser Feststellung macht, bleibt ja jedem selbst überlassen.

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Re: Tierversuche

#17 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 21.10.2013 15:22

Gromobir hat geschrieben:
Michael H.W. Weber hat geschrieben:Bei uns ist nach meinem Kenntnisstand eine solche Therapie gesetzlich verboten
Warum?
Gute Frage. Sollte man dem Gesetzgeber mal stellen.
Gromobir hat geschrieben:Zusammenfassend kann man also sagen, dass Tierversuche in DC-Projekten nicht auszuschließen sind. Was man jetzt mit dieser Feststellung macht, bleibt ja jedem selbst überlassen.
Falsch. Zusammenfassend kann man sagen, dass Tierversuche in DC Projekten stets auszuschließen sind. :wink:

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Re: Tierversuche

#18 Ungelesener Beitrag von Gromobir » 21.10.2013 16:22

Falsch. Zusammenfassend kann man sagen, dass Tierversuche in DC Projekten stets auszuschließen sind. ;)
Ich meine ja auch die nachfolgenden Forschungen, die auf den Erkenntnisse aus DC Projekten basieren. :D

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Re: Tierversuche

#19 Ungelesener Beitrag von Tim » 20.11.2013 18:49


hias
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Re: Tierversuche

#20 Ungelesener Beitrag von hias » 21.11.2013 10:11

Ich denke es wird immer Tierversuche geben, unabhängig davon ob Medikamente nun per DC erforscht werden, an einem lokalen Superrechner on demand oder durch herkömmliche Screening Verfahren. Die Wissenschaftler wollen Durchbrüche erzielen und die Industrie will das große Geld machen. Da kann man nichts ändern und für mich ist das auch kein logischer Grund auf DC zu verzichten.
Es wurde ja schon erwähnt, dass Chips viel mehr die Tiere ersetzen können. Ich denke das wird sich in Zukunft weiter durchsetzen.

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ClaudiusD
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Re: Tierversuche

#21 Ungelesener Beitrag von ClaudiusD » 21.11.2013 16:17

hias hat geschrieben:Ich denke es wird immer Tierversuche geben, unabhängig davon ob Medikamente nun per DC erforscht werden, an einem lokalen Superrechner on demand oder durch herkömmliche Screening Verfahren. Die Wissenschaftler wollen Durchbrüche erzielen und die Industrie will das große Geld machen. Da kann man nichts ändern und für mich ist das auch kein logischer Grund auf DC zu verzichten.
Ich hoffe ja mal, dass das nicht auf ewig stimmt. Zumindest hab ich noch minimalen Optimismus, dass der Bürger sich nicht alles von der Industrie gefallen lässt.

Ein klitzeklein wenig für Ethik, Rechte und vernünftiges Geldsystem, sowie eine Demokratie könnte man ja schon kämpfen - nix von alledem besitzen wir in vernünftigen Ausmaß. Das wir dennoch Vorreiter sind, heißt nicht, dass der Punkt an dem wir sind irgendwie akzeptabel ist.

Nur meine Meinung ;)
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Re: Tierversuche

#22 Ungelesener Beitrag von Gromobir » 21.11.2013 17:32

Was den Tierschutz angeht bewegen sich einige Dinge gaaaaaaaanz langsam in die richtige Richtung wie der Artikel von Tim oder das Verbot von Tötungen männlicher Küken in NRW [1] zeigen. Das ist gut, geht aber viel zu langsam vonstatten. Wir brauchen viel mehr Verbesserungen in dem Bereich und zwar jetzt! Dass sich die neue deutsche Regierung dieser Dinge allerdings annehmen wird, halte ich für mehr als nur utopisch.

[1]: https://www.taz.de/!124470/

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Re: Tierversuche

#23 Ungelesener Beitrag von ClaudiusD » 21.11.2013 17:48

Und die neue deutsche Regierung ist im Vergleich zur neuen österreichischen ja noch äh fortschrittlich :graus:

Viele Freunde aus dem "Ausland" fragen mich, wie es kommt, dass gut 50% der Österreicher rechts wählen - das frag ich mich ehrlich auch, hier hat man aus den Fehlern alles andere als gelernt.
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Yitang
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Re: Tierversuche

#24 Ungelesener Beitrag von Yitang » 29.04.2014 14:31

Schade, ich finde das Thema spannend. Meine Intuition wäre, Tierversuche nur zu akzeptieren, so lange sie verhältnismäßig sind, was dann unter anderem von folgenden Faktoren abhängt:

- Möglichst keine unnötigen Qualen.
- Möglichst verwertbare und auf den Menschen übertragbare Daten.
- Möglichst wenige unnötige Wiederholungen.
[...]

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