Medikament gegen AIDS gefunden?

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frank
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Medikament gegen AIDS gefunden?

#1 Ungelesener Beitrag von frank » 23.01.2004 14:47

So wie angekündigt, werde ich hier immer mal wieder einige Zeitungsmeldungen ablegen. Dafür dann ältere Meldungen zu löschen, fand ich nicht so glücklich, deshalb mache ich ab jetzt lieber neue Antworten auf. Die aktuellsten Meldungen sind also die, die im Thread weiter hinten stehen. (Ab und an ein Feedback, welche Meldungen euch interessiert haben wäre net schlecht, bin doch ein lernendes Programm :D ) Viel Spaß wünscht
frank

Raumfahrtzentrum: Sonden-Mission «Rosetta» leicht geändert
Köln (dpa) - Neun Tage vor dem Start der europäischen Raumsonde «Rosetta» ist der Ablauf der Mission leicht verändert worden. Das Kontrollteam für das Landegerät «Philae» in Köln müsse schon acht Stunden nach dem Sonden-Start eingreifen und eine Transportsicherung lösen, sagte Prof. Berndt Feuerbacher vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) am Dienstag in Köln. Dadurch soll verhindert werden, dass sich die Haltebolzen der Landeeinheit durch zu große Temperaturunterschiede verspannen. «Philae» soll sich nach einer knapp elfjährigen Reise auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko festhaken. Die «Rosetta» ist die erste Sonde in der Geschichte, von der aus ein Gefährt auf einem Kometen landen soll. «Wir hoffen, damit nicht nur Raumfahrt- sondern Menschheitsgeschichte zu schreiben», sagte Feuerbacher. Die Sonde muss rund fünf Milliarden Kilometer zurücklegen. Der Countdown für den Start läuft bis zum 26. Februar: Dann soll die «Rosetta» vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana (Südamerika) abheben. Die Experten in Köln sind zuständig für die Steuerung der Landeeinheit.
Ursprünglich sollte die erste Transportsicherung für den Start der Sonde nach 14 Tagen gelöst werden, erläuterte Feuerbacher. Allerdings befürchten die Experten, dass sich das Material in dieser Zeit zu stark verbiegen könnte. «Nun wollen wir die erste Sicherung nach acht Stunden lösen. Deshalb wächst bei uns die Anspannung.» Feuerbacher ist der geistige Vater der Landeeinheit an Bord der «Rosetta».
Von der Erkundung des Kometen erhoffen sich die Forscher neueste Aufschlüsse über die Entstehung des Sonnensystems. Kometen - in diesem Fall ein etwa vier Kilometer langer Brocken aus Stein, Eis und Staub - haben sich seit gut 4,6 Milliarden Jahren im Unterschied zu den Planeten, kaum verändert. Die Funkverbindung zur «Rosetta» halten Wissenschaftler mit Hilfe einer 35 Meter großen Parabolantenne im Westen Australiens.

WHO weiter gespalten über therapeutisches Klonen
Genf (dpa) - Die 191 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weiter uneins über das Klonen zu therapeutischen Zwecken. Der WHO-Exekutivrat habe keine Einigkeit in dieser Angelegenheit erreicht, sagte WHO-Sprecherin Fadela Chaib am Dienstag in Genf. Mit dem Thema werde sich auch die WHO- Jahreskonferenz im Mai beschäftigen. Die WHO lehne aber nach wie vor das reproduktive Klonen zur Erschaffung ganzer Menschen ab.
Ausgelöst haben die neue Debatte die Ergebnisse südkoreanischer Forscher. Diese hatten nach einem Bericht aus der vergangenen Woche erstmals menschliche Stammzellen aus einem Kon-Embryo gewonnen. Derartige Zellen sollen künftig unter anderem schwere Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer heilen. Der Embryo wird bei diesem so genannten therapeutischen Klonen zerstört.

Ratten-Erbgut als Modell für genetische Erkrankungen entschlüsselt
- Berliner Forscher kartographieren Mutationen bei Laborratten Berlin/Washington, 5. Februar (AFP) - Das Erbgut der Ratte ist als Modell für genetische Erkrankungen entschlüsselt worden. Die Bedeutung der Arbeiten am Max-Delbrück-Centrum (MDC) für Molekulare Medizin Berlin-Buch liege darin, dass die Ratte als Modellorganismus «besser geeignet» sei als die bereits entschlüsselte Maus, sagte der MDC-Genforscher Norbert Hübner am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. So könne die Entschlüsselung dazu dienen, bei komplexen genetischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, neurologischen Erkrankungen und
Stoffwechsel-Störungen wie der Insulin-Resistenz Erkenntnisfortschritte zu erzielen. Die Ergebnisse der Forschungen von Hübner und seiner Kollegin Heike Zimdahl werden in der jüngsten Ausgabe des US-Wssenschaftsmagazins «Science» vorgestellt.

Forscherteam findet Schlüsselgen für Blutgerinnung
Neuherberg (dpa) - Ein Team deutscher Forscher hat ein seit Jahren gesuchtes Schlüsselgen für die Blutgerinnung identifiziert. Das teilte das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) am Donnerstag in Neuherberg bei München mit. Das von dem Gen codierte Protein aktiviere Vitamin K, das bei der Blutgerinnung eine zentrale Rolle spiele. Beteiligt an dem Forschungsprojekt waren neben dem GSF unter anderem Wissenschaftler der Universität Würzburg und der biologischen Bundesanstalt Münster.
Gleich mehrere Blutgerinnungsfaktoren brauchen zur Entfaltung ihrer Aktivität Vitamin K. Die Aufgabe des nun entdeckten Proteins besteht darin, verbrauchtes inaktives Vitamin K wieder in seine aktive Form zu verwandeln. Bei einigen seltenen Erbkrankheiten sei die Aktivität dieser Faktoren von Geburt an vermindert. Früher seien betroffene Kinder kurz nach der Geburt an Hirnblutungen gestorben. Heute könnten sie meist durch eine rechtzeitige Behandlung mit Vitamin K gerettet werden. Die Arbeit ist im Fachjournal «Nature» (Bd. 427, S. 537) vom Donnerstag veröffentlicht.

Fische im Datennetz - http://www.fishbase.org. ist die meistbenutzte
Tier-Datenbank der Welt

Kiel (epd). Ob Hai oder Hering, Piranha oder Pirantuni, Gabel-Dorsch oder Grönland-Dorsch - Rainer Froese (53) hat sie alle im Netz. Der Kieler Meeresbiologe leitet die Internet-Datenbank http://www.fishbase.org. Mit mehr als sieben Millionen Klicks pro Monat ist sie die meistbenutzte Tier-Datenbank der Welt. Wissenschaftlern, Fischern, Hobbyanglern und Feinschmeckern bietet sie kostenlos Daten zu 28.000 Fischarten - und fast jeden Tag kommt eine neue hinzu.
Gemeinsam mit seinem Forscher-Kollegen Daniel Pauly entwickelte Froese 1987 die Idee am Kieler Institut für Meereskunde. Ursprünglich waren die Daten für Wissenschaftler und Fischer gedacht. Unterstützung kam von der Europäischen Union, die damit das Fischerei-Management verbessern wollte. Inzwischen stellen Sporttaucher, Hobbyangler und Fischzüchter mit einem Drittel den größten Anteil der Nutzer. Je ein Viertel sind Wissenschaftler und Fischerei-Manager.
Fischfreunde können Daten über eine namentlich bekannte Fischart sammeln oder anhand der Beschreibung den Fischnamen suchen. Neben gängigen Sprachen wie Portugiesisch, Schwedisch und Niederländisch können die Internet-Seiten auch in russischer, arabischer und Hindi-Schrift genutzt werden. Die neue Generation wap-fähiger Handys liefert die Infos direkt an den Angelteich oder ins Restaurant :D :good: .
Berücksichtigt werden auch die populären Namen der Fische. So finden sich Infos über «Rollmops» und «Brathering». Für Froese und sein Team ist diese Rubrik mit viel Arbeit verbunden, denn die regionalen Unterschiede an Nord- und Ostsee finden hier ebenso Eingang wie die von Japans Küsten. So sind etwa unter «Kingfish» vom australischen «Allied Kingfish» bis zum indischen «Yellowtail Kingfish» insgesamt 93 Namen aufgelistet. Allein 18 Fische heißen nur «Kingfish».
Bearbeitet wird die Datenbank von weltweit mehr als 500 Mitarbeitern, die ihre Daten ins Netz stellen. Unterstützt wird das Projekt neben dem Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaft von sechs weiteren internationalen Fischerei-Instituten. Allein 15 Spezialisten arbeiten auf den Philippinen, wo auch Froese zehn Jahre tätig war.
Jedes Jahr werden rund 250 neue Fischarten dokumentiert. Während die Fisch-Welt der Nordhalbkugel recht gut erforscht ist, werden in den Flüssen Südamerikas, Afrikas oder Südostasiens immer wieder neue Arten gefunden. Auch die Tiefsee und ozeanische Riffs werden immer besser erkundet.
Über die Bedrohung der weltweiten Fischbestände kann dies jedoch nicht hinwegtäuschen. Anhand seiner Daten kann Froese nachweisen, dass die größeren Speisefische systematisch weggefischt werden. Immer größere und teurere Fischereiflotten führen dazu, dass immer weniger Fische wachsen können und die Fangmenge insgesamt zurückgeht. Ein Absenken der Fangquoten, so Froese, würde die wirtschaftliche
Situation einzelner Fischer verbessern. Politisch ist ein Abbau der Fischerei-Flotten aber nur schwer durchzusetzen.
Viel wäre jedoch schon gewonnen, wenn der Fang von Jung-Fischen, die noch nicht geschlechtsreif sind, reduziert werde. Technisch sei dies mit relativ einfachen Vorrichtungen möglich, so Froese. Mit eigens
konstruierten Mess-Skalen für Märkte und Restaurants haben die Mitarbeiter von Fishbase schon dafür geworben, dass nur ausgewachsene Fische verarbeitet werden. Fisch sei nach wie vor ein gesundes und leckeres Nahrungsmittel, so Froese: «Guten Fisch esse ich immer gern.»
Zuletzt geändert von frank am 16.03.2007 08:10, insgesamt 112-mal geändert.

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Re: Agentur:Weltall/Unfallmedizin/Evolution/Hirnforschung

#2 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 23.01.2004 15:32

frank hat geschrieben:(Internet: Volltext der Studie in «Public Library of Science/Biology»: www.plosbiology.org)
Aha! Da liest man gerne. :D

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#3 Ungelesener Beitrag von frank » 02.03.2004 11:09

Europäische Kometenjagd beginnt - Dritter Startversuch gelingt =
Darmstadt/Kourou (dpa) - Die in der Raumfahrt einmalige Kometenjagd der europäischen Sonde «Rosetta» hat begonnen. Beim dritten Versuch hob die Trägerrakete Ariane 5 am Dienstagmorgen vom Weltraumbahnhof Kourou in Südamerika ab. In der vergangenen Woche mussten zwei Starts abgebrochen werden. Die Reise von «Rosetta» zum Kometen «Tschurjumow-Gerassimenko» wird rund zehn Jahre dauern.
Dort soll die Sonde ein Landegerät aussetzen. Von den Proben erwarten die Forscher Aufschlüsse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Die Trägerrakete wird die Sonde um 10.32 Uhr im Weltraum aussetzen. Dann soll «Rosetta» ihre Solarflügel ausfalten und ihren Kurs einschlagen. Auf ihrem Weg zum Kometen wird die Sonde drei Mal die Sonne mrunden. Dabei soll sie drei Mal an der Erde und einmal am Mars vorbeifliegen, um weiteren Schwung für die sieben Milliarden Kilometer lange Reise zu holen. Die etwa eine Milliarde Euro teure Mission wird von der Europäischen Raumfahrtskontrollstation (ESOC) in Darmstadt überwacht.

Europas Kometenjagd im dritten Anlauf gestartet - «großes Abenteuer»
Kourou/Darmstadt (dpa) - Europas Raumsonde «Rosetta» ist am Dienstag erfolgreich zu ihrer in der Raumfahrtgeschichte einmaligen Kometenjagd gestartet. Im dritten Anlauf hob die Trägerrakete Ariane 5 am Dienstagmorgen planmäßig vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch- Guayana ab und setzte die Sonde zwei Stunden später im Weltraum aus. «Die kritischen Phasen haben wir perfekt gemeistert und stehen jetzt am Anfang eines großen Abenteuers», sagte der Technische Leiter der Europäischen Weltraumagentur (ESA), Gaele Winters, in Darmstadt. Das dortige Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) übernimmt die Führung der Sonde auf ihrem zehnjährigen Flug zum Kometen «Tschurjumow-Gerassimenko». Von den Gesteinsanalysen rwarten die Forscher unter anderem Aufschlüsse über die Entstehung unseres Sonnensystems.
Mit der rund eine Milliarde Euro teuren Mission feiert die ESA gleich mehrere Premieren. Die erste hat die Trägerrakete Ariane 5 bereits erfolgreich abgeschlossen: Bislang transportierte sie Satelliten in eine Erdumlaufbahn, jetzt hat sie erstmals das anspruchsvollere Manöver bestanden, eine Raumsonde im Weltall auszusetzen. Zuvor waren zwei Starts in der vergangenen Woche abgesagt worden - einmal wegen widriger Winde, das zweite Mal wegen eines Lochs in der Raketenisolierung.
«Rosetta» - benannt nach einem ägyptischen Inschriften-Stein, der den Schlüssel zur Entzifferung der Hieroglyphen lieferte - ist nach Angaben der ESA die erste Sonde, die ohne Atomenergie eine so lange Reise wagt. Sie gewinnt ihren Strom ausschließlich aus ihren zwei 14 Meter langen Solarflügeln. Da sich die Sonde bei ihrem Flug teilweise sehr weit von der Sonne entfernt, muss sie über mehrere Jahre vollständig abgeschaltet werden. «So werden wir zwischen 2011 und 2014 keinen Kontakt zu ihr haben», erläuterte Projektleiter Manfred Warhaut.
Erstmals in der Raumfahrtgeschichte wird außerdem ein Landegerät auf einem Kometen ausgesetzt. Dabei muss sich der Lander «Philae» mit einer Harpune festklammern, denn der kosmische «Schneeball» ist nicht länger als vier Kilometer und verfügt nur über eine sehr geringe Anziehungskraft. Wegen der widrigen Verhältnisse wird «Philae» den Kometen möglicherweise nur wenige Tage «reiten» können. In dieser Zeit soll der Lander so viele Bodenproben wie möglich ziehen.
Insgesamt ist «Rosetta» mit 21 Forschungsinstrumenten bestückt und wird den Kometen 13 Monate lang auf seinem Weg um die Sonne begleiten. Dabei wird sie auch untersuchen, wie durch die Erwärmung der Kometenschweif entsteht. Kometen gelten als «Urgesteine» unseres Sonnensystems, an denen sich die ursprüngliche Verteilung der Elemente ablesen lässt. Das Wissen über ihre Zusammensetzung ist nach Ansicht von Wissenschaftlern allerdings nicht nur für die Forschung von Interesse. Da Kometen der Erde immer wieder gefährlich nahe kommen, sei es gut, ihren Aufbau zu kennen, um gegebenenfalls Abwehrmaßnahmen ergreifen zu können.
(Internet: «Rosetta»-Homepage der ESA: www.esa.int/rosetta)

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#4 Ungelesener Beitrag von Wurmi » 02.03.2004 21:51

Ich bin froh, daß sie das Dingens endlich losbekommen haben :good:. Nach den Verzögerungen vor dem Start sah es schon wieder ganz nach einer weiteren Verschiebung aus :roll:.

Forschende Grüße, Wurmi :Fade-color.
Recently, I tweaked the universe to appear even weirder. Now, e^(i*pi) equals -1. Ain't that cool?

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#5 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 03.03.2004 05:52

Ich hoffe nur, daß wir das Ding in 10 Jahren nicht vergessen haben und die Steuerung noch vorhanden ist und läuft.

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#6 Ungelesener Beitrag von frank » 05.03.2004 14:31

Neuer Abwehrmechanismus gegen Bakterien - Zellen werfen Netze
Berlin/Washington (dpa) - Weiße Blutkörperchen fangen Bakterien mit Netzen ein: Diesen bislang unbekannten Abwehrmechanismus haben Wissenschaftler vom Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie entdeckt. «Wie 'Spiderman' werfen die Zellen Netze aus und töten die Bösewichte darin», sagte Arturo Zychlinsky, einer der Studienautoren, am Donnerstag. Zuvor war nur bekannt, dass bestimmte weiße Blutkörperchen (Neutrophile) Bakterien aufnehmen und «auffressen». «Wenn wir verstehen, wie die Neutrophilen die Netze produzieren, können wir vielleicht auch neue Medikamente finden», sagte Zychlinsky.
Die feinen Netze, auf den Namen NETs getauft, wurden unter dem Rasterelektronenmikroskop entdeckt. «Wir wissen nun, dass sie da sind, und müssen herausfinden, wie wichtig sie bei der Krankheitsabwehr sind», sagte Zychlinsky, der 2001 aus New York als Direktor der Abteilung Zelluläre Mikrobiologie an das Berliner Institut kam. Auch andere Wissenschaftler hätten die Netze bemerkt, aber ihre Bedeutung nicht gleich erfasst. «Manche dachten, sie hätten Schmutz unter dem Mikroskop.» Die Berliner Ergebnisse werden im US- Fachjournal «Science» (Bd. 303, S. 1532) von diesem Freitag veröffentlicht.
Die feinen Fasern bestehen unter anderem aus einem Gemisch aus DNA und Proteinen, das sich normalerweise im Zellkern befindet. «Dieses Gemisch entwaffnet die Bakterien einerseits, sie verlieren zum Beispiel die Fähigkeit, Zellen zu befallen, und andererseits tötet es die Krankheitserreger ab», erläuterte Zychlinsky. So wirkten die Netze etwa gegen Salmonellen oder Staphylokokken, die eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen können. Und auch Shigellen, die Erreger der Bakterienruhr, seien ausgeschaltet worden. Die NETs wurden unter anderem bei Patienten mit Blinddarmentzündung nachgewiesen.
Forscher von der New York University School of Medicine sind ebenfalls an der Veröffentlichung in «Science» beteiligt.

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#7 Ungelesener Beitrag von frank » 05.03.2004 14:36

«Lancet» korrigiert sechs Jahre alten Artitel über Impfschäden
London/Frankfurt/Main (dpa) - Sechs Jahren nach seinem Erscheinen hat die britische Fachzeitschrift «Lancet» einen Artikel über angebliche Impfschäden bei Kindern korrigiert. Die Autoren hatten 1998 einen möglichen Zusammenhang angedeutet zwischen Autismus und der Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). In der neuesten «Lancet»-Ausgabe (Bd. 363, S. 749) zieht die Mehrheit der Autoren der Originalstudie nun diese Schlussfolgerungen zurück. Deutsche Institute begrüßten am Donnerstag den Rückzug.
In dem «Rückzug der Interpretation» stellen die Autoren klar: «Wir möchten betonen, dass in dem Artikel kein kausaler Zusammenhang zwischen dem MMR-Impfstoff und Autismus hergestellt wurde, da die Daten nicht ausreichend waren. Dennoch wurde die Möglichkeit eines solchen Zusammenhangs erwähnt, und das hatte gravierende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.» Die Weltgesundheitsorganisation will Masern, Mumps und Röteln in Europa bis 2010 ausrotten. Das Gerücht über Autismus hatte in manchen Ländern die Bereitschaft der Eltern gesenkt, Kinder impfen zu lassen.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin sind in Deutschland 91 Prozent der Einschüler mit dem MMR-Impfstoff geimpft(Stand 2002). Die empfohlene Wiederholungsdosis nahmen nur noch 33 Prozent der Kinder in Anspruch, sagte Gernot Rasch, Sekretär der Ständigen Impfkommission am RKI in Berlin. «Die Quote hat sich zwar von Jahr zu Jahr verbessert», sagte Rasch. «Aber wir sind noch nicht zufrieden.» Die Kommission rät zur ersten Impfung vor dem 15 Monat und zur zweiten bis zum Ende des zweiten Lebensjahres.
Keine weitere Studie habe einen Zusammenhang zwischen dem MMR-Impfstoff und der Entstehung von Autismus bestätigt, sagte Susanne Stöcker, die Sprecherin des für Impfstoffe zuständigen Bundesamtes, des Paul-Ehrlich-Instituts bei Frankfurt. «Man kann mit hoher Sicherheit sagen, dass es keinen Zusammenhang gibt.» Der «Lancet»-Artikel sei von Anfang an umstritten gewesen. «Aus der impfkritischen Ecke wurde er dennoch gern als Argument genommen.»

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#8 Ungelesener Beitrag von frank » 10.03.2004 17:02

Massensterben kleinerer Bäume im Amazonas wegen Treibhausgasen
Rio de Janeiro (dpa) - Ein Massensterben kleinerer Bäume und andere dramatische Veränderungen im Amazonas-Regenwald sind einer internationalen Studie zufolge auf die Treibhausgase zurück zu führen. «Die Veränderung im Amazonas-Urwald springen ins Auge», sagt der Amerikaner William Laurance vom Smithonian Tropical Research Institute in Panama. Allgemein seien größere, schneller wachsende Bäume die Gewinner, kleinere Bäume die Verlierer, schreibt Laurence zusammen mit Forschern aus den USA und Brasilien in der Fachzeitschrift «Nature» (Bd. 428, S. 171) vom Donnerstag.
Ein Grund für die Veränderungen könne der weltweit steigende Ausstoß an Kohlendioxid sein. Mit dem Kohlenstoff aus diesem Gas bauen Bäume ihr Holz auf, es hat einen düngenden Effekt. Dieser führe zu schnellerem Wachstum und deshalb zu mehr Wettbewerb unter den Bäumen im Kampf um Licht, Wasser und Bodennährstoffen. Unter diesen Bedingungen hätten größere und schneller wachsende Baumarten die besten Siegeschancen. Diese Bäume hätten dann aber weniger dichtes Holz.
Als weitere mögliche Ursachen für die Verschiebungen im Ökosystem nennen die Forscher regionale Änderungen der Temperatur, des Regenfalls, der Sonneneinstrahlung und der Nährstoffversorgung. So führten die zahlreichen Waldbrände auch dazu, dass über die Luft mehr Nährstoffe in Böden der verbliebenen Gebiete gelangen.
Laurance warnt, dass diese Entwicklung unweigerlich auch zu Veränderungen der Tierwelt im Regenwald führen werde. Für die Wissenschaftler, die in 20 Jahren rund 14 000 Bäume auf 18 verschiedenen Flächen untersuchten, ist die Studie ein Beweis dafür, dass auch die ursprünglichsten und widerstandsfähigsten Regenwaldgebiete von den Aktivitäten des Menschen - und hier insbesondere von Treibhausgasen - in Mitleidenschaft gezogen werden.

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#9 Ungelesener Beitrag von frank » 17.03.2004 13:04

Umfrage: Deutsche halten nichts von Beteiligung an Mars-Mission =
Hamburg (dpa) - Drei Viertel aller Deutschen zeigen für eine mögliche Beteiligung an einer bemannten Mars-Misson wenig Begeisterung. Nach Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Magazins «GEO Wissen» denken 75,9 Prozent der Bevölkerung, dass das Geld sinnvoller auszugeben wäre. 61,8 Prozent der Kritiker nannten die Sicherung der Renten, 60,4 Prozent das Bildungssystem und 55,6 Prozent die Entlastung der Krankenkassen.
Die bundesweite Allensbach-Umfrage unter 2157 Menschen ergab außerdem, dass sich wissenschaftliche Erkenntnisse nur schwer durchsetzen. Mit 18,3 Prozent glaubt nicht einmal jeder fünfte Deutsche an die Urknall-Theorie. Als besonders resistent gegenüber den Ergebnissen der Wissenschaft erwiesen sich die über 60-Jährigen. Von ihnen glauben 21 Prozent an den Wortlaut der biblischen Schöpfungsgeschichte, der zufolge Gott Himmel und Erde in sechs Tagen erschuf.Nur eine kleine Minderheit von 2,1 Prozent der Deutschen fürchtet sich vor feindlich gesinnten Außerirdischen. Im Falle eines Kometen, der auf der Erde einschlägt und sie verwüstet, sind es mit 18,5 Prozent schon deutlich mehr. 36 Prozent fürchten als größte «kosmische Gefahr», durch die UV-Strahlung der Sonne an Krebs zu erkranken, darunter deutlich mehr Frauen (41,8 Prozent) als Männer (29,6 Prozent).
Zuletzt geändert von frank am 18.03.2004 10:35, insgesamt 2-mal geändert.

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#10 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 17.03.2004 15:04

Also ich bin auch der Meinung, daß unbemannte Missionen vorweglaufen sollten - das Risiko ist noch zu groß (siehe Beagle 2). Würde allerdings ein bemanntes Vorhaben KONKRET in Planung gehen, sollten wir uns da nicht verstecken. Es gibt viele Möglichkeiten, dabei zu sein. Und die ewige Leier von wegen Gelder anderweitig einsetzen - naja: Vermutlicht kauft irgendeine Behörde sich dann eben neue Bürostühle davon - dann lieber ab zum Mars. :roll:

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#11 Ungelesener Beitrag von frank » 23.03.2004 10:54

Forscher finden möglichen Wirkstoff gegen multiresistente Bakterien
Jena (dpa) - In einer italienischen Höhle haben Jenaer Wissenschaftler einen neuartigen Wirkstoff gegen Antibiotika- resistente Bakterien gefunden. Den Forschern sei es im Rahmen eines EU-Projekts eigentlich darum gegangen, Bakterien zu charakterisieren, die für die Zerstörung von Höhlenmalereien verantwortlich sind, sagte eine Sprecherin des Hans-Knöll-Instituts für Naturstoff-Forschung (HKI) am Freitag in Jena. Dabei stießen sie auf fadenförmige Bodenbakterien, so genannten Streptomyceten. Diese stellen einen Stoff her, der andere Bakterien tötet und sich damit möglicherweise als Wirkstoff für ein Antibiotikum mit einem neuartigen Wirkprinzip eignet. Gegen Antibiotika widerstandfähige Keime sind ein wachsendes medizinisches Problem.
In den vergangenen Jahrzehnten sind manche Stämme von Krankheitserregern wie Staphylokokken gegen die meisten herkömmlichen Antibiotika unempfindlich geworden. Auch gegen das bis vor kurzem zuverlässig wirksame Antibiotikum Vancomycin bildeten Stämme des für eitrige Hauterkrankungen, Lungenentzündungen und Harnweginfekte verantwortlichen Bakteriums Staphylococcus aureus Mitte 2002 eine, Resistenz. Mit dem Wirkstoff aus den Höhlenbakterium ließen sich diese multiresistenten Keime im Labor problemlos bekämpfen, teilte
das HKI mit. Ob sich die Substanz jedoch tatsächlich als Medikament eignet, sollen zunächst Labor- und Tierversuche klären. Klinische Studien könnten nach HKI-Angaben frühestens in drei Jahren beginnen.
(Internet: HKI: www.hki-jena.de)

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#12 Ungelesener Beitrag von frank » 24.03.2004 11:04

Seltene Planetenparade ziert nächtliches Firmament
Hamburg/Heppenheim (dpa) - Eine seltene Planetenparade ziert zurzeit den Abendhimmel. Kurz nach Sonnenuntergang lassen sich alle fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten auf einmal beobachten, wie die Vereinigung der Sternenfreunde (VdS) in Heppenheim berichtet. Mit Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind die fünf nächsten Nachbarplaneten der Erde gleichzeitig am nächtlichen Firmament vertreten. Diese noch etwa zehn Tage beobachtbare Konstellation bietet nach Angaben der NASA voraussichtlich die beste Abendsichtbarkeit der «berühmten Fünf» bis zum Jahr 2036. Zu den Planeten gesellt sich auch noch der Mond.
Um das Himmelstreffen zu beobachten, sollten Sternengucker auf einen freien Blick zum Horizont achten, ohne große Gebäude und helle Lichter, rät die NASA. Tief im Westen erscheint gegen 19.00 Uhr (Winterzeit) der Merkur in der Abenddämmerung. Der sonnennächste Planet unseres Systems ist allerdings kaum eine Stunde lang zu sehen, bevor ihn die horizontnahen Dunstschichten verschlucken. Über Merkur strahlt die Venus als Abendstern am Westhimmel. Sie leuchtet so hell, dass mancher Betrachter an ein Raumschiff oder gar ein Ufo glauben mag. Es ist der letzte Auftritt der Venus als Abendstern, bevor sie sich am 8. Juni in einer Art Mini-Sonnenfinsternis als kleiner Punkt vor der Sonnenscheibe vorbeischiebt - ein seltenes Ereignis, das zuletzt 1882 stattfand.
Dicht über der Venus glimmt der rote Mars, dessen Helligkeit nach seiner Rekordannäherung vom vergangenen Jahr deutlich abgenommen hat. Hoch im Westen leuchtet darüber noch der Ringplanet Saturn. Der «Herr der Ringe» wandert gemächlich durch das Sternbild Zwillinge. Am entgegengesetzten Horizont strahlt Jupiter. Der größte Planet unseres Sonnensystems glänzt nach Sonnenuntergang hell im Osten. Mit Einbruch der Dunkelheit beherrschen somit Venus und Jupiter die abendliche Himmelsszene. Nach Sonne und Mond sind sie die hellsten Gestirne am irdischen Firmament.
(Internet: Himmelskarte der VdS: www.vds-astro.de/astroaktuell)

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