Also ich bin der Meinung, daß Atomstrom so ziemlich das Letzte ist. Warum? Ganz einfach: es gibt eben KEINE Lösung für das Endlagerungsproblem und das wird auch in Zukunft so bleiben - egal wer da was-weiß-ich-wieviel herumforscht. Mir reicht schon die Entsorgung "normaler" Chemikalien täglich im Labor. JEDES Faß wird irgendwann undicht, stößt unfallmäßig mal irgendwo gegen usw. Unverantwortlich, diese Technik - auch heute noch und auch in Anbetracht der Tatsache, daß die deutsche Kernkrafttechnik sicherlich mit die Fortschrittlichste weltweit ist.
Zum Thema Atomabfälle in die Sonne schießen: eine an sich nette Idee. Ich erinnere aber mal an das letzte NASA-Unglück. Wäre nicht so appetitlich, wenn so etwas mit einem Atommülltransport passieren würde und ausschließen kann man es nicht. Fazit: VÖLLIG unpraktikabel und in höchstem Maße sicherheitsgefährdend.
Was die Notwendigkeit von Atomkraft für die Stromversorgung unserer Republik betrifft: da scheinen sich ja einige hier ziemlich sicher zu sein, daß das auch korrekt ist. Ich hätte da gerne mal ein paar harte Fakten gesehen. Wieviel % des deutschen StromVERBRAUCHS wird denn nun de facto von AKWs gedeckt? Ich denke, es ist ein Bruchteil (meine mich an etwas um die 15% zu erinnern (Daten stammen aber wohl aus den 80ern) - wäre dann eher lächerlich verglichen mit dem Sicherheitsrisiko).
Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, daß radioaktive Isotope ein UNERLÄSSLICHES Arbeitsmaterial für moderne Forschung sind. Ich sage nur: Biotechnologie. Daher MUß auf dem Sektor GEFORSCHT werden, auch um die benötigten Isotope herstellen zu können. Aber mit AKWs Strom erzeugen zu wollen halte ich für ungut.
Ich kann auch gut nachvollziehen, was für eine Euphorie sich damals bei der Entwicklung der Technik breit gemacht haben muß - in Anbetracht der Energie, die man freisetzen kann. Leider steht aber das Entsorgungsproblem für mich im Fordergrund. Oder hat von euch einer Lust neben einer Endlagerungsstätte zu wohnen? Es gibt aber Leute, die das müssen!!! Daher kann ich auch SEHR gut die Demonstrationen nachvollziehen. Möchte mal sehen, was die AKW-Befürworter sagen, wenn sie erfahren, daß am nächsten Montag nebenan eine neue Endlagerungsstätte aufgemacht wird - muahahahaha... Da bekommt die Anti-AKW-Bewegung aber ganz schnell neue Mitglieder - wetten?!
Wasserstoff ist meiner Meinung nach die beste Energiequelle überhaupt. Verbrennt schadstofflos zu reinem Wasser - Null Umweltprobleme. Wer schon einmal eine Knallgasexplosion über-/erlebt hat, weiß was für eine Power da drin steckt: das dürfte seinesgleichen suchen. Ist im Betrieb und der Lagerung natürlich immer ein Pulverfaß - nur: Wenn mal etwas schief geht, handelt es sich um eine MASSIVE klassische Explosion ohne Rückstände im Sinne von Abfallstoffen (sicher sind die Betroffenen deswegen dann immer noch tot, aber das Leben führt unweigerlich irgendwann zum Tod und ist risikobehaftet). Leider muß die enorme Energiefreisetzung der Wasserstoffverbrennung irgendwo herkommen. Interessanterweise produzieren diverse Organismen beide benötigten Gase (Wasserstoff & Sauerstoff). Ihr seht worauf ich hinaus will: Ich schätze, wir werden es noch erleben, wie auch bei der Energieerzeugung die Biotechnlogie neue Möglichkeiten aufzeigen wird. Man muß nicht neu erfinden, sondern nur mal in der Natur gucken, wie das dort gemacht wird und dann sinnvoll kopieren/modifizieren. Zugegebenermaßen, sind die verantwortlichen Enzyme/Cofaktoren extrem labil (einer der Gründe, weshalb ich von Genome@home etwas halte: vorhandene Enzyme durch neu designte ersetzen). Ein Beispiel: In Japan werden Blaualgen (Cyanobakterien) in einem Forschungsreaktor mit Sonnenlicht bestrahlt. Man kann bei Lichtzufuhr nahezu instantan sehen, wie diese photosynthetisch aktiven Bakterien die Gasproduktion hochfahren. Dort liegt vermutlich die Zukunft.
Inwieweit derartige Pilotprojekte letztlich praktikabel sein werden, kann jetzt keiner seriös abschätzen. Das Problem ist nur, alle Welt jammert wegen der Arbeitslosigkeit (die übrigens KEINE Ursache, sondern selbst ein RESULTAT von Fehlentwicklungen ist), aber in solchen Bereichen wird nicht ausreichend investiert, obwohl dort Arbeitsplätze wirklch mal geschaffen werden könnten. Stattdessen Kohlepfennig, wa? Muahahahahaha. Aber ich will ja jetzt nicht ablenken...
Eines ist sicher: Die wichtigste Energiequelle, die wir hier frei Haus bekommen ist und bleibt die Sonne und nur darauf basiert hier unser Dasein. Darauf sollte man sich auch konzentrieren, wenn man mit physikalischen Ansätzen Energie gewinnen will. Ich setze daher auf eine Kombination von Solarenergie und der Umwandlung derselben durch biochemische Prozesse.
Michael.
P.S.:
Das Projekt läuft in China und wenn man mal die Reportagen darüber verfolgt, wie die chinesische Regierung die Menschen in der ihre eigenen menschenverachtenden Weise aus der betroffenenen Region ZWANGSumgesiedelt hat, dann weiß man auch, was man von derlei Aktionen zu halten hat.JE1SUS hat geschrieben:Wasserkraftwerke greifen, meiner Meinung nach, noch zu häufig und massiv in die Umwelt ein (siehe dem MegaStaudamm in ???).