https://www.tagesschau.de/wissen/forsch ... r-100.html (Zitat- und Bildquelle)

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Rund drei Jahre lang haben Forschende der Klinikapotheke vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg daran gearbeitet - jetzt ist es möglich: Sie können Medikamente mit einem speziellen 3D-Drucker drucken, um individuelle Arzneimitteldosierungen herzustellen.
Denn die Versorgung mit Medikamenten in der Kinderheilkunde, vor allem bei schwerstkranken Kindern, sei nicht immer einfach, erklärt die Forschungsgruppenleiterin der Klinikapotheke Claudia Langebrake. Sie hat das Verfahren für die innovativen Medikamente gemeinsam mit ihren Kollegen entwickelt. "Das machen wir, weil wir ganz besondere Patienten hier haben. Wir stellen ja jetzt in der laufenden Studie Medikamente für Kinder her. Und viele von uns wissen, dass Medikamente bitter schmecken können und zu groß sind zum Schlucken und vor allem Kinder die oft nicht einnehmen können.”
Studie soll Ende 2026 abgeschlossen sein
Genau das war das Ziel für sie und ihren Kollegen, den Apotheker Adrin Dadkhah: schwerstkranken Kindern die Medikamenteneinnahme zu erleichtern. Im konkreten Fall, dem bundesweit erstmaligen Einsatz solcher Tabletten, drucken die Apotheker in der Klinikapotheke das Medikament Dexamethason. Krebskranke Kinder bekommen es während einer Hochdosis-Chemotherapie, damit ihnen nicht heftig übel wird und sie die Nahrung besser bei sich behalten können. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie während der Chemotherapie zu viel Gewicht verlieren.
In der Studie, die aktuell angelaufen ist und voraussichtlich bis Ende 2026 laufen wird, erhalten die Kinder während der ersten Hochdosis-Chemotherapie die herkömmlichen Tabletten und im zweiten Behandlungszyklus die indvididuell gedruckten Kautabletten. Dabei gehe es um die Akzeptanz und um die Arzneimitteltherapiesicherheit, betont Claudia Langebrake. (...)
Wirkstoff als Druckertinte
Und der Druck funktioniert so: Apotheker Dadkhah spannt eine große Plastikspritze in den 3D-Drucker ein. Darin befindet sich eine rote Masse, in der der Wirkstoff Dexamethason enthalten ist, aber auch viele andere Zusatzstoffe, die es ermöglichen, dass der Wirkstoff gleichmäßig in den Tabletten verteilt wird und die Konsistenz erhält, die gewünscht ist. "Die Druckertinte, so wie wir sie nennen, besteht aus dem Wirkstoff und den Hilfsstoffen. Die sind alle so aufeinander abgestimmt, dass die Masse bei Raumtemperatur eine feste Konsistenz hat, wie halt so Gummibärchen zum Beispiel. Und die wird dann in den Druckkopf eingespannt und dort erwärmt."
Durch die Wärme verflüssigt sich die Masse und lässt sich tatsächlich wie Tinte drucken: zu dreidimensionalen Tabletten, in Herz oder Sternform oder klassisch rund. Diese fassen sich noch etwas weicher an als Gummibärchen, sind aber nicht matschig und lassen sich mühelos zerkauen. Sie sind rot und riechen nach Himbeeren, damit die Kinder sie ohne Ekel zu sich nehmen. (...)
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