Distributed Teleskoping: Unistellar-Teleskop

Projektunabhängige Entdeckungen, Forschungen und Spekulationen
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Michael H.W. Weber
Vereinsvorstand
Vereinsvorstand
Beiträge: 22417
Registriert: 07.01.2002 01:00
Wohnort: Marpurk
Kontaktdaten:

Distributed Teleskoping: Unistellar-Teleskop

#1 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 21.07.2017 10:10

Vor vielen Jahren wurde mal ein bis heute nicht gestartetes DC-Projekt angekündigt namens PlanetQuest. Heute lese ich eine Mitteilung über eine Partnerschaft zwischen dem SETI-Institut und der französischen Firma Unistellar.

Dort wird ein neues Teleskop für die Amateurastronomie vorgestellt, welches eine neuartige Lichtintegrationstechnik hat, mit der man z.B. interstellare Nebel endlich sichtbar machen kann. Ich habe dazu hier auch ein Video gefunden.

Das für uns Interessante ist, dass diesesTeleskop neben der neuartigen "Optik" einen sogenannten Campaign-Mode unterstützt. So wie ich es verstanden habe, ist es damit möglich, ein einzelnens Objekt von weltweit verteilten Teleskopen synchronisiert aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren. Also genau das, was PlanetQuest mal vor hatte.

Ich habe heute auf Twitter einige Kommentare zu den Ankündigungen verfasst und probiert, sowohl SETI, als auch Unistellar auf PlanetQuest aufmerksam zu machen. Meine Hoffnung ist, dass die sich irgendwie zusammenraufen.

Der Prototyp ist fertig und wird derzeit am SETI-Institut getestet und das Teleskop soll im Herbst diesen Jahres für unter $1000 über eine CrowdFunding Kampagne erhältlich sein, deren Einnahmen aber "nur" zur Weiterentwicklung des Teleskops verwendet werden, d.h. das Gerät an sich ist bereits finanziert.

Ich möchte hiermit anregen zu überlegen, ob wir ein solches Gerät für den Verein beschaffen sollten. In unserem µFabLab/Häckspäce könnte es direkt eingesetzt werden und ich würde probieren, den Direktor des Marburger Botanischen Gartens zu überzeugen, dass wir es vielleicht alternativ (weil weniger Lichverschmutzung) am Botanischen Garten der Uni Marburg installieren können.

Es würde unser Vereinsinstrumentarium sicherlich bereichern und ich werde im Vorfeld nochmal mit den Kollegen von der Volkssternwarte Marburg sprechen, was die als Experten von dem Apparillo halten. Möglicherweise schaffen ja auch die so ein Instrument an.

Michael.
Fördern, kooperieren und konstruieren statt fordern, konkurrieren und konsumieren.

http://signature.statseb.fr I: Kaputte Seite A
http://signature.statseb.fr II: Kaputte Seite B

Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Michael H.W. Weber
Vereinsvorstand
Vereinsvorstand
Beiträge: 22417
Registriert: 07.01.2002 01:00
Wohnort: Marpurk
Kontaktdaten:

Re: Distributed Teleskoping: Unistellar-Teleskop

#2 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 27.10.2017 17:51

Die Kickstarter-Kampagne ist vorgestern gestartet und alle 150 $999 Teleskope sind bereits weg.

https://www.kickstarter.com/projects/un ... lassical-t

Michael.
Fördern, kooperieren und konstruieren statt fordern, konkurrieren und konsumieren.

http://signature.statseb.fr I: Kaputte Seite A
http://signature.statseb.fr II: Kaputte Seite B

Bild Bild Bild

Benutzeravatar
Michael H.W. Weber
Vereinsvorstand
Vereinsvorstand
Beiträge: 22417
Registriert: 07.01.2002 01:00
Wohnort: Marpurk
Kontaktdaten:

Re: Distributed Teleskoping: Unistellar-Teleskop

#3 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 29.10.2017 17:50

Ich habe da nochmal etwas herumrecherchiert.
Die "Early Bird" Teleskope waren anscheinend schon nach nur 3 Min. weg - also keine Chance.
Es kommen dann aber noch die Zollkosten hinzu, da das Teleskop in Asien produziert und von dort versandt wird. Ist etwas unschön, da der Hersteller in der EU (Frankreich) sitzt und so natürlich höhere Zollkosten anfallen. Die sollten sich mal 'nen EU-Distributor zulegen, dann wäre das Problem gelöst. So kann man wohl nochmal $200-300 an Kosten draufrechnen.

Hier ist z.B. der Sony-Sensor, den dieses Teleskop verwendet (ca. $300 laut einem Forenbeitrag auf der Kickstarter-Kampagne):
http://www.sony-semicon.co.jp/products_ ... _Flyer.pdf

Es ist denkbar, dass einfach diese Software verwendet wird (ebenfalls Vermutung aus dem Kickstarter-Forum):
http://deepskystacker.free.fr/german/
Englische Anleitung dazu: https://astrobackyard.com/deep-sky-stacker-settings/

Möglicherweise kann man sich sowas auch im DIY-Ansatz bauen? Evt. mit einem besseren Sensor?
Ich frage mich, ob die Motorsteuerung robust und schnell genug ist, um die ISS / Hubble zu verfolgen? Wäre cool.

Unterm Strich scheint es ein wirklich schönes Projekt zu sein. Jetzt ist es aber wohl schon zu teuer und da erst in 1 Jahr ausgeliefert wird, wird die Technik wohl veraltet sein. Vielleicht hofft man auf Version 2?

Für Planeten- und Mondbeobachtungen (abgesehen von den kleinen, weit entfernten) eher nicht geeignet. Da gibt es günstigere, besser geeignete Teleskope.
Es sind tatsächlich Echtzeitbilder.
Inwieweit die Auto-Ausrichtung bei hoher Lichtverschmutzung (Städten) funktioniert, würde mich auch mal interessieren.

Die Kooperation mit dem SETI.Institut für die Citizen Science Studien sind primär auf bewegliche Objekte wie Asteroiden, Kometen, usw. ausgerichtet.
Ich hätte mir gewünscht, wir hätten das Teil in Marburg in die Dachluke des µFabLabs oder etwas außerhalb der Stadt im Dach des Botanischen Gartens montieren können, um an den SETI-Projekten als Verein mitwirken zu können, aber irgendwie kommen wir selten zeitnah in die Puschen...

Michael.
Fördern, kooperieren und konstruieren statt fordern, konkurrieren und konsumieren.

http://signature.statseb.fr I: Kaputte Seite A
http://signature.statseb.fr II: Kaputte Seite B

Bild Bild Bild

oleander
Vereinsmitglied
Vereinsmitglied
Beiträge: 30
Registriert: 10.08.2014 19:41

Re: Distributed Teleskoping: Unistellar-Teleskop

#4 Ungelesener Beitrag von oleander » 30.10.2017 13:42

Michael H.W. Weber hat geschrieben:Es kommen dann aber noch die Zollkosten hinzu, da das Teleskop in Asien produziert und von dort versandt wird. Ist etwas unschön, da der Hersteller in der EU (Frankreich) sitzt und so natürlich höhere Zollkosten anfallen. Die sollten sich mal 'nen EU-Distributor zulegen, dann wäre das Problem gelöst. So kann man wohl nochmal $200-300 an Kosten draufrechnen.
Da würdest Du genauso Umsatzsteuer draufzahlen – exakt wie bei der Einfuhrumsatzsteuer 19%, da der Ort des inner-gemeinschaftlichen Erwerbs Deutschland wäre. Und Zölle fielen bei Einfuhr genauso an. Zusätzlich kostet der Distributor allerdings Geld (Lager, Personal…).

Benutzeravatar
Michael H.W. Weber
Vereinsvorstand
Vereinsvorstand
Beiträge: 22417
Registriert: 07.01.2002 01:00
Wohnort: Marpurk
Kontaktdaten:

Re: Distributed Teleskoping: Unistellar-Teleskop

#5 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 30.10.2017 18:10

OK.
Also bliebe es dabei, die Zusatzkosten im Auge zu behalten.

Michael.
Fördern, kooperieren und konstruieren statt fordern, konkurrieren und konsumieren.

http://signature.statseb.fr I: Kaputte Seite A
http://signature.statseb.fr II: Kaputte Seite B

Bild Bild Bild

Antworten

Zurück zu „Wissenschaft“