Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
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Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
...bzw. zurechtrücken.
Kennt ihr den Spruch "survival of the fittest"? Darwin? Läutet da was? Ich behaupte "survival of the fittest" = "survival of the luckiest". Ist da jemand anderer Meinung?
Michael.
Kennt ihr den Spruch "survival of the fittest"? Darwin? Läutet da was? Ich behaupte "survival of the fittest" = "survival of the luckiest". Ist da jemand anderer Meinung?
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
jau, ganz deiner meinung.
ichwäre schon mehrmals fast ausgestorben, wenn da nicht glück im spiel gewesen wäre .
Andreas
ichwäre schon mehrmals fast ausgestorben, wenn da nicht glück im spiel gewesen wäre .
Andreas
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Hier, ich... Glück spielt sicher mehr oder weniger mit rein, dürfte aber bei der Vielzahl von Selektionsprozessen tendenziell im statistischen Rauschen untergehen.Michael H.W. Weber hat geschrieben:...bzw. zurechtrücken.
Kennt ihr den Spruch "survival of the fittest"? Darwin? Läutet da was? Ich behaupte "survival of the fittest" = "survival of the luckiest". Ist da jemand anderer Meinung?
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Falsch. Glück ist genau genommen der einzige Faktor, auf den es ankommt. Der Kern der Evolutionstheorie ist gemäss Darwin ja der, dass in einer Population von Lebewesen genetische Diversität entsteht. Und zwar dadurch, dass z.B. beim Kopieren der Erbinformation von Generation zu Generation ZUFÄLLIG kleine Fehler auftreten, die in den Tochterzellen erhalten bleiben, solange sie nicht zu einem Nachteil bzw. Defekt führen. Natürlich gibt es noch vielerlei andere Mechanismen, solche Mutationen zu erzeugen. Wenn dann von aussen ein Selektionsdruck angelegt wird - z.B. durch sich verändernde Umweltbedingungen - überlebt nur der Teil der Population, der zufällig solche Mutationen besitzt, die es den Organismen ermöglichen, dem Selektionsdruck zu widerstehen. Also reines Glück. Auch der Mechanismus des horizontalen Gentransfers, d.h. Aufnahme von ganzen DNA-Molekülen aus der Umwelt (also z.B. Aquirierung von Antibiotikaresistenzgenen bei Baktieren) ist reiner Zufall, da die DNA zufällig gerade herumschwamm und zufällig überhaupt erst aufgenommen wurde und offensichtlich nicht weiter störte und also ins Erbgut in "BORG-Manier" (assimilierte Fähigkeiten den eigenen hinzufügen) eingebaut wurde. So und weil das so ist, muss man logisch zu dem Schluss kommen, dass "survival of the fittest" = "survival of the luckiest" ist. Und das sollte man sich mal sehr gedankenvoll und möglichst häufig die Hirnwindungen herunterlaufen lassen.Dennis Kautz hat geschrieben:Hier, ich... Glück spielt sicher mehr oder weniger mit rein, dürfte aber bei der Vielzahl von Selektionsprozessen tendenziell im statistischen Rauschen untergehen.Michael H.W. Weber hat geschrieben:...bzw. zurechtrücken.
Kennt ihr den Spruch "survival of the fittest"? Darwin? Läutet da was? Ich behaupte "survival of the fittest" = "survival of the luckiest". Ist da jemand anderer Meinung?
"Survival of the fittest" wird leider in der Gesellschaft oftmals leichtfertig mit "Überleben des Stärkeren" gleichgesetzt. Ein kompletter Trugschluß.
Schauen wir uns mal typische Naturfilme im Fernsehen an. Fast immer wird irgendwann dann der Spruch "Kampf ums Überleben" fallen. Nun ja, also für mich ist die Situation des Lemmings, der vom Steinadler "abgeholt" wird in etwa so viel Kampf ums Überleben, wie wenn ich mit iPOD-Stöpseln im Ohr über die Strasse latsche und vom herannahenden Omnibus erwischt werde. Reiner Zufall.
Ich kann in gut 40 Jahren Naturbeobachtung auch nicht erkennen, wo da der Kampf ums Überleben stattfinden soll. Die Tiere in meiner Umgebung verbringen genau wie ich reichlich Zeit mit anderen Digen als der Nahrungssuche.
Der Kampf ums Überleben findet bestenfalls in unserem Gesellschaftssystem statt. Und zwar als selbstauferlegte Unnötigkeit als Folge eines Systems, dass auf das in der Natur unterlegene Prinzip der Konkurrenz anstelle der Kooperation setzt. Diese Tatsache wiederum dürfte wohl eine Folge der Fehlinterpretation von Darwinismus sein. Darum wollte ich es mal ansprechen.
Michael.
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Ja eben, das ist doch des Pudels Kern. "Survival of the fittest" bedeutet, dass die unter den gegebenen Bedingungen Bestangepassten überleben, die meisten übersetzen "fittest" falsch. Das ist aber doch nichts Neues, nur Du nennst es jetzt eben Glück...Michael H.W. Weber hat geschrieben:"Survival of the fittest" wird leider in der Gesellschaft oftmals leichtfertig mit "Überleben des Stärkeren" gleichgesetzt. Ein kompletter Trugschluß.
Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Also zunächst:
Und nun @Topic:
Ich seh das ganz pragmatisch wie du - wenn es das Glück in solchen Situationen nicht gegeben hätte wären wir alle noch niedliche Aminosäuren in der Ursuppe ^^
Yay: Resistance is futil.Michael H.W. Weber hat geschrieben:Nun ja, also für mich ist die Situation des Lemmings, der vom Steinadler "abgeholt" wird in etwa so viel Kampf ums Überleben, wie wenn ich mit iPOD-Stöpseln im Ohr über die Strasse latsche und vom herannahenden Omnibus erwischt werde.
Und nun @Topic:
Ich seh das ganz pragmatisch wie du - wenn es das Glück in solchen Situationen nicht gegeben hätte wären wir alle noch niedliche Aminosäuren in der Ursuppe ^^
MfG
MReed
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Genau. Und das ist des Pudels Kern. Mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen. Du selbst bist oben ja auch erstmal ins Stolpern geraten - dabei weiß ich ja, dass Dich das Thema interessiert. Und was Adolf daraus gemacht hat (der am Ende erwartungsgemäß "der Kooperation" anderer klein beigeben mußte), ist ja auch bekannt...Dennis Kautz hat geschrieben:...die meisten übersetzen "fittest" falsch...
Michael.
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Naja, auch da wird wohl der eine oder andere den Zeigefinger heben. Es gibt Überlegungen, gemäß derer die Entstehung von Leben eine unabwendbare Notwendigkeit ist.MReed hat geschrieben:Ich seh das ganz pragmatisch wie du - wenn es das Glück in solchen Situationen nicht gegeben hätte wären wir alle noch niedliche Aminosäuren in der Ursuppe ^^
Übrigens glaube ich nicht, dass Leben nur einmalig an einem Ort auf der Erde entstanden ist. Auch der "tree of life" ist mir ein Dorn im Auge, da er auf nahezu keinen Daten basiert (die Mehrzahl allen Lebens ist uns auf unserem Planeten bezügl. Erbinformation unbekannt) und zudem den horizontalen Gentransfer nicht berücksichtigt, der die Abstammungszusammenhänge ganz, ganz, ganz böse "verwischt".
Michael.
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Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Sorry, nein Über diese Verwechslung ärgere ich mich selbst oft genug, als dass ich die selbst vornehme... ich denke, wir haben aneinander vorbeigeredet, weil wir verschiedene Ausdrücke für den gleichen Tatbestand kennen...Michael H.W. Weber hat geschrieben:Du selbst bist oben ja auch erstmal ins Stolpern geraten
Re: Mal den Zahn "survival of the fittest" ziehen...
Interessantes Thema, nächstes Jahr werd ich vll auch sinnvoll dazu beitragen können, immerhin gehört das ja auch mit zum Thema Gartenbau.