Welches Projekt sollte man unterstützen wenn ...

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Welches Projekt sollte man unterstützen wenn ...

#1 Ungelesener Beitrag von Gast » 25.09.2004 14:39

Hallo Leute,

Welches Projekt sollte man unterstützen wenn man etwas gegen colitis ulcerosa finden will?

Falls euch diese Krankheit nicht bekannt ist, hier gibts z.B. Infos dazu:
http://www.m-ww.de/krankheiten/innere_k ... litis.html
Oder ihr gebt den Namen einfach in eine Suchmaschine eurer Wahl ein.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
mfg und danke im Voraus.

thogo

#2 Ungelesener Beitrag von thogo » 25.09.2004 15:56

Hallo,

so leid es mir tut, mir ist kein Projekt bekannt, das auch nur annähernd in die Richtung Deines konkreten medizinischen Problems gehen würde.
Die Projekte gegen Aids, Krebs, TSC usw. sind zu eng eingegrenzt, Proteinfaltungsprojekte haben keinen Bezug zu den (vermuteten) Ursachen und Find-a-Drug als Wirkstoffsuche würde ein konkretes, an der Krankheit beteiligtes, Protein brauchen, um dessen Wechselwirkungen mit möglichen "Arznei-"Substanzen untersuchen zu können.
Leider haben alle medizinischen Projekte ein grundsätzliches Problem: Selbst wenn heute am Computer die ultimative Substanz gegen Aids/Krebs/WeißGottWas gefunden wird - bis alle Wirkungsnachweise erbracht und vorgeschriebenen klinischen Studien gelaufen sind, vergeht schnell ein Jahrzehnt. Deshalb ist in meinen Augen Grudlagenforschung (z. B. Folding@Home) genauso sinnvoll wie Projekte, die auf der Suche nach einer konkreten Wirksubstanz sind (so wie obiges Find-a-Drug).
An Deiner Stelle würde ich mir einen Überblick über die medizinischen Projekte verschaffen und eines suchen, das Du für interessant hältst. Denn dann hast Du das gute Gefühl, einen Rechenknecht für etwas schuften zu lassen, hinter dem Du auch stehst.

Viel Erfolg bei der Suche nach "Deinem" Projekt, und - an Dich oder den/die Betroffene(n)- alles Gute!
Servus,
Thomas

Pascal

#3 Ungelesener Beitrag von Pascal » 25.09.2004 16:35

Ersteinmal: Hallo und willkommen bei uns!
Und vielen Dank für die Info über diese neue Krankheit.
Im Allgemeinen stimme ich thogo zu. Die laufenden Projekte haben sich auf oder sind von vorneherein auf bestimmte Krankheiten fixiert.
Aber man sollte da nicht zu einfach denken:
Man schaue z.B. mal bei Find-A-Drug vorbei, die sind an verschiedenen Fronten aktiv - und das mit nachweislichem Erfolg.
Und eventuell ist so mancher Projektleiter für eine neue Aufgabe offen - von daher erstmal "dranbleiben", also zunächst mal schauen, wo der Hase läuft.
Ich möchte aber noch ein paar Worte zu den Ursachen sagen. Der Vollständigkeit halber - hier sind sie:
Ursachen (Ätiologie)

Die Ursachen sind nach wie vor unbekannt. Man nimmt an, dass mehrere Faktoren zusammen wirken müssen (multifaktorielle Genese). Diese Annahme stützt sich auf folgende Beobachtungen bei Patienten mit Colitis ulcerosa:

* familiäre Häufung (erbliche Veranlagung)
* Ernährungsfaktoren und Nahrungsbestandteile
* Störung des Immunsystems
* Bakterien, Viren
* psychosomatische Ursachen
- familiäre Häufung: Hier gibt es zunächst keine Möglichkeit einer Vermeidung oder Bekämpfung, was in den Genen liegt, kann man nicht verändern.
- Ernährungsfaktoren und Nahrungsbestandteile: Guter Ansatzpunkt. Wenig Fett, viele Balaststoffe - wie schon so oft von verschiedensten Wissenschaftlern usw. prophezeiht.
- Störungen des Immunsystems: Ein komplexes Feld. Will man sein Immunsystem stärken, achte man auf die Ernährung, Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente, Mineralien.
Skorbut und vergrößerte Schilddrüsen haben wir auch schon wegbekommen (Mangel an 1. Ascorbinsäure - also Vitamin C und 2. Iod).
Des Weiteren auch auf einen ausgeglichenen Alltag, sprich nicht zuviel Arbeit, aber auch nicht zu wenig Sport und Erholung. Solarium soll auch die Psyche ein wenig aufpeppen.

- Bakterien, Viren: Abhilfe zu Ersterem: Antibiotika, möglichst Breitspektrum. Mit viel Glück könnte damit sogar jene Darmerkrankung beseitigt sein.
Zu Viren hab ich keine Ahnung. Aber der HI-Virus, Ebola und Co gehören auch dazu.
- psychosomatische... da gibt's Fachärzte - im Zweifelsfall schon mal einen oder zwei andere probiert?

Warum ich das alles sage? Ich spekuliere mal:
Wenn ich o. a. Punkte konzentriere, bleiben eigentlich "nur" Viren und Gendefekte als Ursache über, wenn man gegen die anderen Punkte ankämpft.
Viren sind im Sinne der Forschung vielleicht leichter auszumachen als Gendefekte.
Und die Bekämpfung einer solchen Krankheit...?

Gast

#4 Ungelesener Beitrag von Gast » 26.09.2004 11:48

Danke für die schnellen Antworten, ich finde es toll, dass ihr euch gleich mit meinem Problem beschäftigt habt.

Schade, dass es noch kein Projekt gibt das sich (auch) damit befasst. Ein Mittel gegen diese Krankheit zu finden ist sicher nicht leicht, da die Schulmedizin die Ursache gar nicht kennt. Es gibt zwar statistische Auswertungen, aber keine genaue Ursache (Erreger, Umstand oder Ähnliches).

Angeblich weiß niemand warum das Imunsystem überreagiert. Es bekämpft durch eine Entzündung etwas was gar nicht da ist. Das Imunsystem zu stärken hilft also in diesen Fall gar nicht, außer vielleicht für den generellen Gesundheitszustand. Die derzeitige "Therapie" ist es sogar das Imunsystem zu unterdrücken. Zum Beispiel mit Cortison (Funktioniert sehr gut, hat aber leider sehr viele Nebenwirkungen, vor allem wenn man es über einen längeren Zeitraum über einnimmt).

Durch die ständige bzw. immer wiederkehrenden Entzündungen hat man vor allem mit zunehmendem Alter (40+) ein erhötes Darmkrebsrisiko. Aber nur deshalb ein Krebs DC Projekt zu unterstützen kommt mir irgendwie schwarzmalerisch vor.

Würde mich natürlich über weitere Ideen, Gedanken (und Tips) freuen.
mfg

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Michael H.W. Weber
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#5 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 26.09.2004 13:40

Ich würde an Deiner Stelle erst einmal Find-A-Drug nehmen.

Michael.
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