Eher allgemein zum herantasten, eine meldung vom 15. August:
Videocardz vermelden einen kleinen Vega-Teaser seitens AMD – welcher aus dem per Facebook verbreiteten Foto einer leeren (und reichlich kaputten) Fabrikhalle besteht – welches erst durch den Kommentar von AMD-Marketingchef Chris Hook Sinn ergibt, hierbei würde es sich um die Räumlichkeiten für den Vega-Launch handeln. Damit endet auch schon der Teaser – und läßt letztlich nicht mehr zurück, als die Information über einen irgendwann in der Zukunft anstehenden Vega-Launch. Angesichts des langen Zeitraums, welchen sich AMD bei Polaris zwischen ersten Teasern und dem letztlichen Launch gelassen hat, braucht man davon ausgehend sicherlich nicht fest anzunehmen, das es sich nunmehr um einen kurzen Zeitraum bis zum Launch handeln würde – dies wäre wünschenswert, jedoch keinesfalls selbstverständlich. Im Fall des Falles ist vom zuerst zu erwartenden Vega-10-Chip grob die Hardware des früheren Greenland-Projekts zu erwarten – sprich 4096 Shader-Einheiten an einem wohl 2048 Bit breiten HBM2-Speicherinterface.
Sofern vor allem die Effizienzbremsen früherer AMD-Grafikchips bei hoher Anzahl an Shader-Einheiten gelöst werden können und es unter der 14nm-Fertigung auch noch eine gute Taktrate gibt, ist von Vega 10 ein Performanceplus von 20-30% zum Fiji-Chip (mit ebenfalls 4096 Shader-Einheiten) anzunehmen. Dies könnte Vega-10-basierte Grafikkarten im allerbesten Fall bis an das Performanceniveau der GeForce GTX 1080 heranführen – ein würdiger Kontrahent für die GeForce GTX 1070 würde in jedem Fall abfallen. Vor allem aber dürfte dann endlich der Wettbewerb bei diesen HighEnd-Grafikkarten anziehen, so daß auch nVidia dann nicht mehr einfach jede absurde Preisnotierung unwidersprochen aufrufen kann. Besonders billig dürften Vega-10-Grafikkarten aber auch nicht werden: AMD mag zwar seine Grafikchips ausreichend günstig abgeben – gut zu sehen bei Radeon RX 460, 470 & 480 – aber der bei Vega 10 aller Erwartung nach verwendete HBM2-Speicher wird wie bei den Fiji-basierten Grafikkarten deutlich ins Kontor schlagen. Die nächsten Wochen werden hierzu sicherlich noch genauere Informationen hervorbringen, derzeit läßt sich leider noch nicht viel griffigeres zu AMDs Vega sagen.
Quelle
Ernüchternd wirkt dazu ein detail vom 20. August:
QuelleDie ComputerBase hat versucht, die Performance-Verbesserungen von GCN4 nachzustellen. Hierfür hat man AMD-Grafikkarten der GCN-Generationen GCN1 und GCN3 zu einer Radeon RX 470 gepackt und erstgenannte entsprechend umgetaktet, auf das alle Karten dieselbe Rechenleistung und Speicherbandbreite zeigen. Ein gewisser Unterschied besteht natürlich noch im abweichenden Speicherinterface der Radeon R9 280X, womit auch Speichermenge und ROP-Anzahl dieser Karte etwas abweichend sind. Einen besseren Vergleich der GCN-Ausbaustufen gibt es aber nicht (GCN2 fehlt mangels für diesen Vergleich passenden Chips) – und in diesem stellte sich heraus, das GCN4 gegenüber GCN3 um ca. 6,7% zulegt, gegenüber GCN1 geht es sogar um ca. 17,8% nach oben. Dies sieht im großen Vergleich zu GCN1 ganz gut aus, selbiges stammt aber auch schon wieder aus dem Jahr 2011/12. Wer auf den großen Sprung zwischen GCN3 und GCN4 gehofft hatte, der wird allerdings eher enttäuscht – der aktuelle Performancesprung ist kaum größer als (hochgerechnet) jener zwischen GCN1/GCN2 sowie GCN2/GCN3. Der angekündigte große Performance- und Effizienzdurchbruch ist GCN4 also mitnichten – allerhöchsten, wenn man sich auf die Energieeffizienz bezieht, aber dies macht die 14nm-Fertigung schließlich nahezu von alleine.