Undervolting + Strom sparen funzt net

Kaufempfehlungen, Hardwaretips, Softwareprobleme, Overclocking, Technikfragen ohne Bezug zu DC.
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Undervolting + Strom sparen funzt net

#1 Ungelesener Beitrag von oe-floppy » 19.11.2009 18:29

Hallo!

Ich wollte unlängst eine Messreihe zum "undervolting" eines Prozessors machen im Vergleich zur Stromeinsparung. (Wäre hier vielleicht auch für andere interessant gewesen) Leider funzt das bei mir nicht. Kann mir wer einen Tipp geben, woran das liegen mag? Hier die Eckdaten:

MoBo: AsusP5LD2 SE; E6600@2,4GHz, VCore=1,3V => Verbrauch etwa 90W Idle und 120W Volllast.

Bei VCore = 1,28V, sowie 1,27V => Verbrauch 100W Idle und 130W Vollast.

Aber W=V*A, und wenn ich V herabsetze, muss doch logischerweise auch W sinken.

Alles andere habe ich beim MoBo übrigens auf "auto" gelassen, damit sich die Kiste raussuchen kann was sie zum Leben braucht, wenn ich schon den VCore diktiere.

MfG
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#2 Ungelesener Beitrag von Myrmidon » 19.11.2009 19:34

Sind die 1,3 V Vcore die Standardspannung? Wenn ja, woher weißt du dass?

ps: ich denke mit deiner CPU kommst du mit nem viel niedrigern Vcore aus....1,1 V oder weniger
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#3 Ungelesener Beitrag von mxplm » 19.11.2009 20:32

Ich würde auch erstmal weiter runter gehen...
Bei der Messung solltest du auch andere Dinge im Hinterkopf behalten: Plattenzugriffe, USB-Sticks, Laufwerke, Netzwerk, etc.

Am besten den Rechner möglichst "still legen" solange getestet wird. Alles abklemmen, was man nicht braucht (Laufwerke, Sticks, eventuell Netzwerk). Dann natürlich den Rechner lange genug laufen lassen, bevor man misst und insgesamt halt möglichst immer die selben Bedingungen schaffen - z.B. kann der Rechner unter Vollast mehr Strom ziehen, wenn die Raumtemperatur höher ist oder was vor'm Lufteinlass steht, weil der Lüfter dann hochdreht. Alles mögliche Ursachen... für den Unterschied von 100W idle müssten aber schon zwei oder drei davon zusammen kommen.

EDIT: wichtig ist natürlich auch der - meistens - größte Stromfresser im PC, die GraKa.
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#4 Ungelesener Beitrag von X1900AIW » 20.11.2009 11:30

oe-floppy hat geschrieben:MoBo: AsusP5LD2 SE; ...
Alles andere habe ich beim MoBo übrigens auf "auto" gelassen, damit sich die Kiste raussuchen kann was sie zum Leben braucht, wenn ich schon den VCore diktiere.
Manche Asus-Boards (wie Intel-Chipsätze andere Hersteller) haben eine Auto-Funktion, die immer die "richtige" Spannung für die CPU definiert. Ob´s für dein Board zutrifft, weiß ich nicht. Im Handbuch nachschlagen.

Das wäre natürlich kontraproduktiv, so eine Funktion aktiv zu lassen, die müsstest du abschalten/deaktivieren. Vorstellbar ist, dass du EIST vorher abschalten musst, manche Boards muss man erst "freischalten", um an gewisse Funktionen heranzukommen.

Undervolting ist wie Overclocking, daher gelten die gleichen Tricks, wie man sie in den OC-Forenthreads findet.

Zur Kontrolle der VCore empfehle ich CPU-Z oder die Tool-Software, die der Hersteller des Boards mitliefert.
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#5 Ungelesener Beitrag von oe-floppy » 21.11.2009 19:52

Hallo!

Also alle "interessanten" Infos hatte ich natürlich nicht genannt. Z.B. Gibt CPU-Z _immer_ VCore= 1,3V aus, egal was ich vorher im BIOS eingestellt habe. Allerdings: Ein einziges mal hat mir das Programm einen anderen Wert geliefert. Jedoch kann ich hier nur auf die Temperatur Rückschlüsse ziehen. Die war ein Mal ganz kurz nach einem Neustart bei etwa 32°C. Dann habe ich zum Testen des Systems Super-PI gestartet, danach war die Temp wieder bei 38° (Wie eigentlich immer im Idle). Von der vorher deutlicheren Temperatur kann ich nur darauf schließen, dass hier auch mal der Strom niedriger war. Aber die Hardwareeinstellungen dürften sich ja eigentlich nicht ändern, wenn ich aus Testzwecken die CPU unter Vollast laufen lasse.

Übrigens hat mein BIOS eine "Hardwaremonitoreinstellung" oder wie man sie auch imer nennen soll, bei der man alle wichtigen aktuellen Daten auslesen, aber nicht verändern kann. Daher weiß ich, dass bei den Standarteinstellungen VCore =1,3V gilt.

Mal schauen was ich noch probieren kann.


IdS
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#6 Ungelesener Beitrag von mxplm » 22.11.2009 15:33

Manche Asus-Boards (wie Intel-Chipsätze andere Hersteller) haben eine Auto-Funktion, die immer die "richtige" Spannung für die CPU definiert. Ob´s für dein Board zutrifft, weiß ich nicht. Im Handbuch nachschlagen.[/quote]
Hast du das mal gemacht?
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#7 Ungelesener Beitrag von oe-floppy » 22.11.2009 20:37

Hallo!

Danke für die Anregungen und Tipps. Ich bin dahinter gestiegen, warum was wie gemessen wurde. Abschließend mein Fazit zum Stromsparen durch Undervolting.


Ausgangssituation Hardware (allgemein):
CPU: E6600@2,4GHz
MB: ASUS, P5LD2-SE

Verwendete Software:
CPU-Cool Version 0.993
CPU-Z Version ?? (ist die, die aktuell in der C't mit beiliegt)
Super-Pi für Volllast

Messergebnisse:

Alle Einstellungen im MB auf "Auto":
Zustand Idle:
- VCore = 1,1V
- Verbrauch = 90W
- Temperatur Core 1/2 = 37/34°C

Zustand Vollast:
- VCore = 1,3V
- Verbrauch = 120W
- Temperatur Core 1/2 = 46/44°C


Alle Einstellungen im MB auf "Auto"; Außer VCore=1,23V:
Zustand Idle:
- VCore = 1,23V
- Verbrauch = 100W
- Temperatur Core 1/2 = 39/36°C

Zustand Vollast:
- VCore = 1,23V
- Verbrauch = 110W
- Temperatur Core 1/2 = 46/44°C

Fazit:
Die Spannung der CPU fällt im Zustand "Idle" im Originalsystem aus Stromspargründen von 1,3V auf 1,1V ab, was die 90W Verbrauch erklärt. Bei Last wird die CPU mit entsprechend höherer Spannung versorgt. Wird die VCore auf 1,23V festgelegt (1,23V sind die niedrigste einzustellende Spannung bei dem verwendeten MB), erhöht sich logischerweise der Verbrauch im Zustand "Idle". Jedoch sinkt dieser um etwa 10W, da bei Volllast die CPU nicht mehr mit 1,3V versorgt wird.
Bei dem verwendeten System lohnt sich demnach Undervolting nur, wenn der Prozessor mindestens 51% seiner Laufzeit zu 100% ausgelastet wird. Das System lief auch unter Volllast stabil. Größere Einsparpotentiale im Stromverbrauch sind zu erwarten, wenn der Prozessor mit noch weniger Spannung versorgt wird.
Allgemein lässt sich sagen, dass durch die Versuchsreihe gezeigt werden konnte, dass Undervolting eine Möglichkeit zum Stromsparen (nicht nur) bei DC bietet. Allerdings konnte auf Grund des verwendeten MBs nicht geklärt werden, inwieweit mit der Spannung des Prozessors tatsächlich zurückgegangen werden kann, bis das System unter Volllast instabil wird. Eine Übertragung der Ergebnisse 1:1 auf andere Systeme mit Mehrkernprozessoren (Quad) oder anderer Hersteller (AMD) ist leider nicht möglich, jedoch können die gewonnenen Erkenntnisse als Richtwert dienen.

PS: Bei Interesse (fürs WiKi) schreibe ich das ganze noch mal ordentlich auf. In diesem Fall bitte PN oder Mail an mich.

MfG
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#8 Ungelesener Beitrag von X1900AIW » 22.11.2009 21:27

oe-floppy hat geschrieben:Größere Einsparpotentiale im Stromverbrauch sind zu erwarten, wenn der Prozessor mit noch weniger Spannung versorgt wird.
... Allerdings konnte auf Grund des verwendeten MBs nicht geklärt werden, inwieweit mit der Spannung des Prozessors tatsächlich zurückgegangen werden kann, bis das System unter Volllast instabil wird.
Versuche doch mal RMClock, habe das Verfahren andernorts beschrieben, das Tool geht von der Norm-Spannung aus, ermöglicht jedoch für hohe Multiplikatoren die niedrigen Spannungen der niedrigen Takte. Auf diese Weise gelangst du zu weitaus niedrigen Spannungen, die dir sonst "verwehrt" sind. Mit allen Risiken :attention: für die Stabilität, jedoch mit dem Vorteil, dass Abstürze keineswegs zu Schäden der CPU führen, jedoch die Datenstruktur der Festplatte trotzdem beschädigen können (wie jeder Absturz). Deshalb: frisch booten, (keine Software für wichtige Daten starten), undervolting-Werte einstellen und Stabilitätstests (wie prime95) durchführen. Sind stabile Werte gefunden, etwas Toleranz zugegeben und die Profile von RMClock nutzen. So kannst du ggf. per Mausklick (1) den Stromspar-Takt aktivieren, (2) den Undervolting-Höchsttakt oder (3) die RMClock-Ansteuerung abschalten ("No Management").

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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#9 Ungelesener Beitrag von mxplm » 23.11.2009 02:20

oe-floppy hat geschrieben:Verwendete Software:
Super-Pi für Volllast
[...]
Allgemein lässt sich sagen, dass durch die Versuchsreihe gezeigt werden konnte, dass Undervolting eine Möglichkeit zum Stromsparen (nicht nur) bei DC bietet.
Eventuell würde ich nochmal mit einem echtem DC-Programm testen. "Stress-Tests" wie Prime95 und Super-Pi belasten die CPU erfahrungsgemäß weit mehr als die meist umfangreicheren Berechnungen von wissenschaftlichen Programmen. Mein Notebook z.B. ist von 2,1GHz auf 1,6 GHz runter getaktet, weil die CPU mit BOINC sonst ca. 91°C heiß wird und der Lüfter voll aufdreht. So bleibt der Lüfter leise und die Temperatur bei angenehmen 70°C. Wenn ich allerdings Prime95 bei 1,6GHz starte, springt die Temperatur bis auf über 95°C. Also bei 25% langsamerem Takt wird die CPU mit Prime immernoch heißer als bei vollem Takt mit BOINC. Daher würde ich vermuten, dass das Einsparungspotential von Undervolting bei einem echten DC Anwendungsfall noch etwas geringer ausfällt, als du herausgestellt hast.
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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#10 Ungelesener Beitrag von Txt.file » 23.11.2009 09:11

@mxplm: Wenn man aber mir Prime95 testet und die Kiste da stabil läuft, dann weiß man, dass nahezu jede Software dann auch stabil läuft. Ich bevorzuge an der Stelle primestable anstatt 1 oder 2Watt sparen.

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Re: Undervolting + Strom sparen funzt net

#11 Ungelesener Beitrag von mxplm » 23.11.2009 13:13

Vollkommen richtig. Zum Testen der Stabilität sind Prime und Co. zu bevorzugen. Zur Messung des Stromverbrauchs sollten danach möglichst realistische Bedingungen geschaffen werden. Und dazu ist Prime imho nicht geeignet.
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