angekündigt: Feynman@home

LHC@home etc.
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yoyo
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angekündigt: Feynman@home

#1 Ungelesener Beitrag von yoyo » 16.10.2005 16:29

"Feynman@Home ist ein französisch-japanisches Projekt des CERN (http://public.web.cern.ch/Public/Welcome.html), welches die Berechnungsgrundlagen für Projekte der Hochenergiephysik verbessern und darüber hinaus in der Öffentlichkeit für die Grundlagenforschung werben soll."

http://217.160.138.71/wiki/index.php?ti ... man%40home

Kennt sich evtl. einer näher mit der Materie aus und kann genau beschreiben um was es da geht?

yoyo
HILF mit im Rechenkraft-WiKi, dies gibts zu tun.
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huraxprax
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#2 Ungelesener Beitrag von huraxprax » 17.10.2005 22:28

Ich hab jetzt mal die Seiten kurz überflogen, die Projektseite selbst ist ja nur ein unfertiges Wiki, aber man kann ja schon froh sein wenn sie nicht nur die Boinc-Standardseiten ohne jegliche Projektbeschreibung reinstellen. :roll:
Informativ sind dagegen die verlinkten Seiten wie http://minami-home.kek.jp/kato-intro.html, ich versuche mal deren Inhalt zusammenzufassen:

Das Programm GRACE, das von dem Projekt verwendet wird, führt Berechnungen in der theoretischen Elementarteilchenphysik durch. Während LHC@Home den praktischen Teil des Baus des Beschleunigers übernimmt, den Bau des Beschleunigers in dem bei hohen Energien neue Teilchen erzeugt werden, ist GRACE für die Theoretische Beschreibung und Vorhersage der beobachteten Ereignisse zuständig.

Der theoretische Rahmen der aktuellen Teilchenphysik bietet das Standardmodell. In dem gibt es vier Kräfte, von denen drei auf mikroskopischer Ebene eine Rolle spielen: die elektromagnetische, die starke und die schwache Kraft. Zu ihnen gibt es jeweils Quantenfeldtheorien, die deren Wirkungsweise beschreiben.

Konkret interessiert ist man in der Elementarteilchenphysik an zwei Meßgrößen: Der Wirkungsquerschnitt, der grob gesprochen die Wahrscheinlichkeit angibt mit der eine Reaktion zwischen zwei Teilchen stattfindet, und Zerfallsbreiten, aus denen sich die Lebensdauer von Teilchen ergibt. Um beide zu berechnen, verwendet man den Formalismus der Feynman-Diagramme. Das sind recht simpel aussehende und einfach zu verstehende Bildchen (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Feynmandiagramm ), die sich aber direkt in Formeln umsetzen lassen. Der Haken an der Sache ist aber, daß es für jeden Prozeß beliebig viele Möglichkeiten gibt, ihn als Feynman-Diagramm darzustellen. Das wird aber dadurch gelöst, daß die Diagramme einen umso kleineren Einfluß auf das Ergebnis haben, je komplexer sie sind, oft reichen nur die einfachsten Diagramme aus. Je genauer man das Ergebnis haben will, desto mehr Diagramme muß man berechnen, ein als Störungsrechnugn bekanntes Verfahren.

Diese Diagramme werden nun von GRACE für ein vorgegebenes Ereignis und eine vorgegebene Komplexizität der Berechnungen aufgestellt und in Formeln umgesetzt. Zusammen mit zusätzlichen Berechnungen (Phasenraum der Endprodukte) ergeben sich dann die gewünschten Ergebnisse, die man mit experimentellen Daten vergleichen kann. Technisch interessant ist auch daß GRACE anscheinend erstmal Fortran-Quellcode generiert, der dann erst kompiliert und ausgeführt wird.

Hiffe das war halbwegs verständlich, bin schon recht müde heute...

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