Dr.Evil hat geschrieben:Ein Wort noch zu Boinc.Ich sehe Boinc eher als Fluch fuer DC.In den alten Tagen musste sich ein Projekt intensiv mit der Materie befassen,das war sehr zeit und kostenaufwaendig.Also nur jemand der einen Plan hatte und glaubte mit Hilfe von DC etwas bewegen zu koennen,ist diesen Weg gegangen.Projekte wie Lifemapper oder Golem@Home,die auch noch einen realistischen Screensaver hatten.(Golem hatte keine Punkte vergeben,nur eine Rangliste der besten Resultate).
Heute kommt jeder Hans Wurst mit einem eigenen Projekt raus(kaum ein Projekt wird mit soviel Sorgfalt und Sachkenntnis gefuehrt wie Yoyo@Home)Ich habe sehr,sehr oft den Eindruck,Leute starten ein Projekt weil es ihnen leicht gemacht wird und nicht weil es einen Nutzen hat.
Ich halte diese Denkweise für äußerst snobistisch und nerdy.
Früher hatte jeder, der für seine wissenschaftlichen Arbeiten Rechenkapazitäten brauchte entweder viel geld zu haben für Großrechnermiete oder musste sich neben seinen eigentlichen Algorithmen auch noch mit dem Administrationskrempel herumschlagen den verteiltes Rechnen bedeutet. Außerdem waren die verschiedenen eigenständigen Clients untereinander nur schwer dazu zu bringen auf den heimischen Rechnern leidlich parallel zu laufen, wenn mensch nicht nur ein Lieblingsprojekt hatte.
Ich gebe zu, ich bin recht spät zum DC gekommen und gleich mit BOINC eingestiegen, ich weiß daher nicht wie mensch es als Projektleiterin schaffen konnte z.B. den dnet-Client mitzubenutzen (oder ob das überhaupt ging). WCG ist ja auch als sowas wie eine Multiprojektplattform gestartet, dem Anschein nach aber wohl eher eingeschränkt auf Biochemie im weitesten Sinne.
BOINC hat jedenfalls die Fachwissenschaftler zum großen Teil von der Bürde des fachfremden Frickelns befreit und ermöglicht die Konzentration auf die eigentlichen Algorithmen. Ich finde das einen großen Wert an sich.
Natürlich ist durch diese Befreiung vom Unwesentlichen und die dadurch deutlich erleichterte Möglichkeit Projekte zu starten auch die Hemmschwelle dies zu tun teilweise ein wenig weit gesunken. Die relativ gut vernetzte Community mit einem recht erklecklichen Mundpropagandepotential tut ein übriges dazu bei auch dubioses schnell bekannt zu machen. Da ist dann halt die mündige Userin gefragt um aufgrund der Herangehensweise an das Thema und das Thema selbst zu entscheiden, was mensch für vertretbar hält.