Verein:E-Petition

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Wir, die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Rechenkraft.net e.V. möchten, dass die brachliegende Computerleistung in öffentlichen Einrichtungen (Amtsstuben, Institutionen, Universitäten, Bibliotheken, usw.) der Forschung zur Verfügung gestellt wird. Als einen ersten Schritt sehen wir hierbei eine Petition, mit der wir den Bundestag auffordern, die gesetzliche Grundlage zu schaffen, um Rechenkapazitäten von Bundesbehörden in nicht sicherheitskritischen Bereichen zur Verfügung zu stellen (beispielsweise in Bibliotheken, PC-Sälen der Universitäten, etc.).

Dazu ein konkretes Beispiel: Die Fachhochschule Bielefeld betreibt ein Projekt Namens Spinhenge@home zur Entwicklung neuer magnetischer Materialien. Warum sollten nicht sämtliche öffentliche Einrichtungen in Bielefeld die Ambitionen ihrer eigenen Fachhochschule tatkräftig unterstützen? In diesen Zeiten ist es notwendig, sich umfassend zu vernetzen, um gemeinsam erfolgreich zukunftsträchtige Projekte durchzuführen.

Je mehr Unterzeichner wir bis zum 06.01.2009 erreichen um so höher wird unser Gewicht im Petitionsausschuß sein. Mit 50.000 Unterzeichnern innerhalb der ersten drei Wochen hätten wir sogar die Möglichkeit, unsere Beweggründe direkt vor dem Petitionsausschuss im Bundestag in Berlin darzulegen.

Bei dieser Petition geht es nicht um ein eher nebensächliches Zusammenstellen einiger Behördencomputerrechenkapazitäten, sondern darum ohne massive Investitionen einen vernetzten Supercomputer aufzusetzen: In den vergangenen Jahrzehnten war es so, daß die USA und Japan sich in schöner Regelmäßigkeit darin abwechselten, welche Nation den aktuell leistungsstärksten Supercomputer baute. IBMs BlueGene/L liegt z.B. bei knapp 500 Tera FLOPS (also 500 mal zehn hoch zwölf Fließkommaoperationen pro Sekunde). Das Distributed Computing Projekt Folding@home (ansässig in Stanford, USA) hat seit gut einem Jahr eine Rechenleistung von mehr als 1,2 Peta FLOPS (also knapp das dreifache der Leistung von BlueGene/L) und ist damit zweifellos der leistungsstärkste Computer, den die Menschheit je gesehen hat. Dieser Computer besteht aus nichts anderem als aus internetvernetzten Standard-PCs und die Zahl der angeschlossenen Maschinen wächst stetig, ihre Besitzer aktualisieren auf eigene Kosten ihr System, sodaß die Gesamtleistungsfähigkeit kontinuierlich steigt. Wir haben hier ein wunderbares Beispiel, wie der kooperative Zusammenschluß vieler leistungsschwacher Ressourcen jegliche in Konkurrenz gefertigten Spezialsysteme blaÃ? aussehen läÃ?t. Diese Petition kann darüber entscheiden, ob die Bundesrepublik in einem weltweit beispiellosen Pilotprojekt eine neue Ära des High-Performance Computing einläuten wird oder nicht. Um nichts weniger geht es hier. Wir sind deshalb der Ansicht, daÃ? man sich gründlich Zeit nehmen sollte zu entscheiden, ob oft angeführte, aber bei genauerem Hinsehen eher undifferenzierte Sicherheitsbedenken ein solches Projekt zum Scheitern verurteilen dürfen oder ob es nicht gerade auch angesichts effizienter Energienutzung nicht dringend anzuraten wäre, die Petition zu unterstützen.

Wir werden bereits im Januar sinnvoll angepaÃ?te Petitionsentwürfe auch auf Länderebene einbringen, um Rechner an öffentlichen Einrichtungen in flächendeckender Weise in Wissenschaft, Forschung und Entwicklung einzubinden.

Hier die Petition im Wortlaut:

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschlieÃ?en, die Rechenkapazitäten von Computern der Bundesbehörden, welche sich in nicht sicherheitskritischen Bereichen befinden, für Zwecke der öffentlichen Forschung und Entwicklung zur Verfügung zu stellen.

Begründung

Forschungs- und Entwicklungsarbeit finden heute fachgebietsübergreifend zunehmend ausgehend von computergestützten Simulationen statt. Der Ausbau der flächendeckend verfügbaren Rechenkapazitäten wurde - beispielsweise im Rahmen der D-Grid-Initiative - zwar bereits erheblich gesteigert, entspricht jedoch weiterhin bei weitem nicht den benötigten Kapazitäten. Im Rahmen des Verteilten Rechnens ("distributed computing", bzw. "grid computing") ist es möglich, auch Standardcomputer, wie sie sich zu Zehntausenden unausgelastet in öffentlichen Einrichtungen befinden, zu Netzwerken zusammenzuschlieÃ?en und für die wissenschaftliche Forschung bereitzustellen. Mit geringem Aufwand lieÃ?e sich somit eine erhebliche Erweiterung der computergestützten Forschungskapazitäten in Deutschland erreichen.

Diese Seite wird fortlaufend aktualisiert.