Jane McGonigal: Gaming can make a better world

Grid-Computing, technische Entwicklung von Distributed Computing...
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Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#1 Ungelesener Beitrag von mxplm » 23.03.2010 12:55

Habe eben dieses Video auf TED.com gefunden:

Jane McGonigal: Gaming can make a better world

Diese Onlinespiel-Entwicklerin versucht grob gesagt die Leistungsbereitschaft, Motivation und Team-Fähigkeit von Online-Spielern zu nutzen, um damit Probleme der realen Welt zu lösen. Beispielsweise wurde ein Spiel entwickelt, in dem Öl knapp und daher fast unbezahlbar ist. Der Spieler muss sein Leben nun umgestalten, wobei er von den Veränderungen in der Welt (z.B. teure Nahrung und geringere Mobilität) eingeschränkt wird.

In einem anderen Spiel muss der Spieler die Menschheit vor der sicheren Ausrottung schützen, indem er (Energie)Wirtschaft, Sozialwesen, Regierungen, etc. verändert.

Es sind 2 Effekte zu beobachten:
1.) Die Spieler liefern neue Ideen zur Lösung von Problemen
2.) Die Spieler übernehmen Gewohnheiten aus dem Spiel teilwese ohne Not in ihr echtes Leben.

Da diese Herangehensweise gut ins Distributed Thinking passt, sollten wir da ein Auge drauf haben ;-)
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#2 Ungelesener Beitrag von MReed » 24.06.2010 20:50

Also ganz ehrlich: Ich finde es zwar genial, wie sie an die Sache ran geht aber ich bin mir nicht so sicher, ob das Lösen der vor ihr beschriebenen Probleme tatsächlich so einfach funktioniert.

Ich meine immerhin weiß man bei einem Game (zumindest noch bisher), dass dieses einen Gamer forden soll UND von einem anderem Menschen geschrieben wurde... Wenn jetzt aber alle Games auf diese wirklich guten Ziele ausgelegt sind, dann weiß man (zumindest unterbewusst), dass diesem Game nicht mehr mit einer standardisierten Lösung beizukommen ist... Aber, wenn der ganze Problemlösungsansatz gut verpackt ist und der Gamer nicht merkt, dass mittles der Lösung, die er entwickelt, auch Reallife Veränderungen bewirken kann, DANN kann dieser Ansatz auch erfolgreich sein. So sehe ich das zumindest, wie steht's bei euch?
MfG
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Malte Schmidt

Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#3 Ungelesener Beitrag von Malte Schmidt » 24.06.2010 20:57

UND von einem anderem Menschen geschrieben wurde...
Die Geschehnisse in der Welt werden doch auch nur von Menschen hervorgerufen oder "geschrieben".
Oder hab ich da was falsch verstanden und wir leben doch nur in einer Matrix??

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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#4 Ungelesener Beitrag von mxplm » 24.06.2010 21:06

MReed hat geschrieben:Aber, wenn der ganze Problemlösungsansatz gut verpackt ist und der Gamer nicht merkt, dass mittles der Lösung, die er entwickelt, auch Reallife Veränderungen bewirken kann, DANN kann dieser Ansatz auch erfolgreich sein.
Ich denke das muss nicht so sein... Es ist die Motivation, die zählt. Traurigerweise setzten sich kaum Menschen an den Schreibtisch und versuchen mit einer Idee die Welt zu verbessern, aber wenn sie dadurch in einem Spiel weiter kommen, dann steckt jeder Hirnschmalz rein. "Ein guter Weg eine gute Idee zu haben: viele Ideen haben" ;-)
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#5 Ungelesener Beitrag von MReed » 24.06.2010 21:22

Erstmal schön, dass mein Posting hier etwas Leben reingebracht hat :D

@Malte: Was ich damit meinte war, dass ein von einen Menschen geschriebenes Game bisher immer einen Ausweg bereithielt (soetwas wie ein Nonlineares Game gibt es nicht, da ein Algorithmus unter gleichbleibenden Bedingungen IMMER zum selben Ergebnis kommt - ja Zufallsalgorithmen sind da zumindest schwerer zu fassen aber eine Veränderung der Bertriebsparameter tritt immer auf: die Zeit :D)
Wie dem auch sei, bisher konnte man bei den Games davon ausgehen, dass es eine Möglichkeit geben muss zu gewinnen.

@mxplm: Ein weiser Ausspruch. Mein Problem ist halt nur, wenn du dir nicht sicher sein kannst, dass deine Lösung einen Effekt bringt, dann ist es eher ein Problem der Motivation, oder nicht?
MfG
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#6 Ungelesener Beitrag von mxplm » 24.06.2010 21:34

Du hast vollkommen recht. Um einen klugen Menschen zu zitieren:
mxplm hat geschrieben:Es ist die Motivation, die zählt.
Das ist ja der Clou: Beim Spiel geht man davon aus, dass der gewünschte Effekt eintritt, denn man ist es ja so gewohnt. Im RealLife würde sich kaum einer hinsetzen und die Welt verbessern, weil im RL eben nicht immer alles so läuft. Darum ist man beim Spiel motivierter.
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#7 Ungelesener Beitrag von MReed » 24.06.2010 21:42

Ja, eben weil man es NOCH gewohnt ist, woran ich grad denk ist etwas weiter in der Zukunft angesiedelt, wenn ein Großteil bereits über diese Praktik Bescheid weiß, warum sollten die Gamer dann noch motiviert sein die Lösung zu finden zu der sich Forscher seit meinetwegen Jahre die Köpfe zerbrechen?

Ich mein, wenn es klappt super! Meine Bedenken richten sich auf die Psyche der Gamer nicht gegen das Prinzip...
MfG
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#8 Ungelesener Beitrag von mxplm » 24.06.2010 21:52

Na um im Spiel weiter zu kommen ^.^
Die wollen ja nicht umbedingt wirklich die Welt verbessern, damit rechnen die wenigsten. Sie wollen das, was jeder Gamer will: Unterhaltung und vllt ein wenig Herausforderung.
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#9 Ungelesener Beitrag von MReed » 24.06.2010 22:03

Schon klar, schon klar....

Aber hast du dir mal diese sog. Games der Guten Frau angesehen? Lösungen per VLog oder BLog anzugeben hat meines Erachtens nicht allzuviel mit 'gut verpackt' zu tun.
Aber da kommt bei mir evtl. auch der Programmierer durch...

Wenn sie es schaffen die Games so zu verbessern, dass die Nutzer praktisch ihre Lösung in den Gamecode quasi als Parameter einfügen, die die Vorhersagealgorithmen beeinflussen und es so zu einer direkt erkennbaren Änderung an der GUI beim User kommt, dann ist (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach) eine Möglichkeit gefunden auch die breite Masse anzusprechen. (Ganz ehrlich ich für meinen Teil möchte bei einem Game nicht ewig drauf warten, nur um zu erfahren, wie meine Herangehensweise gewirkt hat. Ich hoffe du verstehst etwa was ich meine :wink:)
MfG
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#10 Ungelesener Beitrag von mxplm » 24.06.2010 22:23

Ah, jetzt verstehe ich besser, was du meinst. Da könntest du recht haben. Eine Art Matrix wäre also nicht die schlechteste Idee.
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#11 Ungelesener Beitrag von MReed » 24.06.2010 22:50

Ich meine die Herangehensweise ist genial, die Durchfürbarkeit war mein einziges Problem von Anfang an. Evtl. Liese sich das Problem mittels VR-Technologie wirklich "umgehen". Die nächste Frage wäre dann allerdings, wie sorgt man (in dem Fall dann wohl die Programmierer und Wartungstechniker) dafür, dass die VR nicht versehntlich abgeschaltet wird, wenn eine solche Quellcodeaktualisierung durchgeführt wird? Oder welches Eingabesystem sollte man verwenden? Eine VR die funktionieren soll benötigt meist 3D-Input, daher kommt man auch schon auf die nächste Problematik zu sprechen: Wie soll die dafür benötigte Hardware verteilt werden?

Ich denke, wir benötigen noch mindestens 5-10 Jahre bis die technischen Möglichkeiten soweit sind, dass man etwas verwertbares aus der Idee von McGonigal machen könnte, auch wenn sie Potential hat, keine Frage.
Und bis dahin können wir uns vermutlich "nur" mit DC beschäftigen, um die genannten Ziele zu verwirklichen.

Allerdings sollte man diese Möglichkeiten nicht aus dem Auge verlieren. Ich für meinen Teil hätte einige Ideen zur Umsetzung allerdings fehlt es an Zeit, Geld und Einfluss um mich konkret nur darauf zu konzentrieren.

Allerdings würde ich gern andere Meinungen zu diesem Thema hören. Auch gern von dir mxplm, diese (nennen wir es mal so) Debatte war sehr intressant und hat auch mir in einigen Bereichen ein zweites Überlegen "aufgezwungen".
(Und persönlich find es einfach genial, worüber man sich in diesem Forum unterhalten kann, ohne dass andere schreiend aus dem [virtuellen] Raum rennen und den nächstbesten Brockhaus suchen ^^)
MfG
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#12 Ungelesener Beitrag von mxplm » 24.06.2010 23:12

Man muss ja immer was weglassen, sprich abstrahieren, da man nicht die ganze Welt abbilden kann. Dabei muss man darauf achten, dass die wichtigen Dinge nicht verloren gehen. Ich denke, dass man einen solchen Ansatz verfolgen kann, ohne auf eine VR zurück greifen muss. Man braucht nur möglichst gute Modelle, die reale Trends gut abbilden, dann kann man vielleicht auch eine Art komplexeres Browser- oder Strategiespiel daraus machen.
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