Hm, bei mir scheint diese Aussage anders angekommen zu sein. Vielleicht sollte ich ausführlicher werden.
Pascal GPUs haben ihre standard wie Turbo Taktraten "eingebaut", diese sind als Takt-Spannungspunkte hinterlegt, es gibt m.W. kein echtes Undervolting, sondern lediglich die gegebenen Spannungswerte für die man mit den GPU Tools den Takt erhöhen kann. Folglich relatives Undervolting, eigentlich Übertakten bei den genormten Spannungsabständen. Die Boost Taktraten von ausgewiesenen OC Modellen greifen bereits sehr hoch, dennoch haben diese Garantie vom Hersteller.
Die Hersteller bereits normaler=non OC Grafikkarten liefern GPU Tools gleich mit. Dort kann man die "Core Voltage" erhöhen, das alleine verstehe ich als manuelles "overvoltaging".
Spieler nutzen dieses Feature für stabilere Taktraten im Grenzbereich. Oder jene die alles an Takt herausholen wollen.
Begrenzt werden die hohen/maximalen Spannungswerte durch das Power Limit bzw. den Temperatur Grenzwerten nach oben, dann taktet das GPU BIOS herunter und senkt damit die anliegende Spannung.
So mein Verständnis. Eine derartig konzipierte Pascal GPU wird demnach selbsttätig übertakten (im Rahmen der Turbo Taktraten wie vom Hersteller vorgesehen) wie auch überspannen/overvolten, weil das so vorgesehen ist. Je niedriger die GPU Temperaturen (umso besser die verbaute Kühlung), desto höher takten die Pascal GPUs, damit benutzen sie automatisch (!) die maximal (im BIOS freigeschalteten, von Nvidia bzw. Hersteller abgesegnet) verfügbaren Spannungswerte. Also die Lebensverkürzer.
Was ich problematisch finde, dass Nvidia bewusst in diesen Vorgaben eine reduzierte Lebensdauer der Hardware einkalkuliert. Weil es - vermute ich - statistisch sehr selten vorkommt und sie ihr Produkt natürlich hochleistungsfähig vermarkten wollen. Diese Rechnung ging auf, die Pascal Karten haben sich verkauft und tun es weiterhin.
Mir sind keine Fakten bekannt, dass Übertaktungen an früheren CPU wie GPU Generationen in dieser Vorhersagbarkeit zu Schäden führen. Mir sind viele Beispiele aus Foren bekannt, die bei näherem Hinsehen sich als "Fehler" im Prozedere des Übertakten erwiesen haben, mangelnde Kühlung wohl an erster Stelle. Der Umstand der Elektronenmigration und den damit verbundenen Schäden bis zum Ausfall einer Hardware wurde seit vielen Jahren m.W. in der c´t thematisiert, der Zusammenhang mit der "Kleinheit" an betroffenen Strukturen war meiner Erinnerung nach gegeben, ob belegt k.A. Das wüssten vermutlich die Reklamationsabteilungen, die solche Ausfälle untersuchen, Veröffentlichungen sind mir keine bekannt.
Bedenklich finde ich in Summe daher schon, dass die Karten Hersteller die GPU Tools mitliefern, mit denen man mit Schieberegler der "Core Voltage" offensichtlich direkt=zählbar in Jahren Schaden anrichten
kann.
Bei meinem Gigabyte Tool fehlt ein Warntext bei der Funktion "GPU Voltage". Meine Afterburner Version ist eine Beta, überhaupt solche Software zu nutzen ist leichtsinnig bis fahrlässig.
Bei dem Tool von EVGA gibt es einen eher lapidaren Hinweistest:
use caution - das versteht die Mehrzahl als Anreiz, steht ja im einleitenden Satz: um zu stabilisieren, da denkt jeder sofort an reduzierte Lebensdauer? Ich meine nein.
Falls ein Hersteller das so freigibt und dann zu seinem Garantieversprechen steht, ist alles i.O. Danach würden gehäufte Hardwaredefekte sicher eine Menge Unmut erzeugen.
Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.
Henry Ford