Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime reduced

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X1900AIW
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Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime reduced

#1 Ungelesener Beitrag von X1900AIW » 28.03.2017 09:00

Siehe youtube Interview, einem Offiziellen von Nvidia: GeForce GTX 1080 Ti Live Stream with Tom Petersen ~16:25, veröffentlicht am 10.03.2017.
  • "So overvoltaging is going to reduce the lifetime of your part."
5 Jahre sind deren Zielgröße und im worst case kann offensichtlich die Lebensdauer bei maximaler Spannung auf 1 Jahr verkürzt werden. :bugeye:

Insofern kann eine Warnung durchaus angebracht sein, die Garantiezeiten schwanken bei den Herstellern, das Verhalten von Nvidia bei Reklamationen möge exemplarisch erinnert werden bzgl. der RAM Performance bei der GTX970, damals hatten Händler sich kulant gezeigt.

Mit dem MSI Afterburner hat jeder Nutzer die Option ob Spannungsbegrenzung bis hin zu Undervolting, fixen Obergrenzen an Spannung, das ist im Grunde eine sehr bequeme und zudem sichere Sache, weil auch Spannungsspitzen deutlich verkürzt sein dürften.

Ich finde die klaren Worte gut im Sinne einer Aufklärung, der im Interview genannte Hinweis an Besitzer - angezeigt innerhalb von Treibern/Tools - ist mir unbekannt, vielleicht erleben das die Pascal Käufer noch.

Für hardcore Cruncher kann das Thema kostspielig werden, selbst bei guter (Wasser) Kühler, man ist vermutlich auf der sicheren Seite mit kundenfreundlichen Händlern. Jedoch könnten diese einen Tausch verweigern, weil maximales Overvolting kaum ein zugesagtes Feature sein dürfte. Da werden die Details in den AGBs interessant werden.
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Kolossus
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Re: Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime redu

#2 Ungelesener Beitrag von Kolossus » 28.03.2017 12:40

Das ist aber nicht nur ein Problem bei Pascal, sondern bei jeder GraKa, wenn ich diese in Bereiche treibe, die vom Hersteller so nicht vorgesehen sind. Mit permanentem und grenzwertigen Overvolting bekomme ich jedes Teil auf Dauer kaputt, egal ob CPU oder GPU. Dann darf man sich aber hinterher auch nicht dafür beschweren, denn die Ursache liegt dann zweifelsohne beim User
Gruß Harald

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Rs232
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Re: Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime redu

#3 Ungelesener Beitrag von Rs232 » 28.03.2017 13:56

Meine GraKa´s laufen beim Crunchen ohne ein Millivolt Erhöhung eher etwas gedrosselt um die Langzeitstabilität zu verbessern.
Aber eigentlich ist es ja schon länger bekannt das Overvolten nicht zur Haltbarkeit beiträgt.
Das Nvidia es mal direct sagt ist schon Gut nur wird diese Meldung Teils schon sehr übertrieben durch die Medien.
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compalex
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Re: Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime redu

#4 Ungelesener Beitrag von compalex » 28.03.2017 16:16

Diese Info ist gut und wichtig. Denn es gibt immer noch viele crucher die die CPU und/oder GPU übertakten.

Generell übertakte ich auch gern, aber niemals mit der Spannungs-Erhöhung. Zuerst schaue ich wie weit geht die Spannung runter bei Standard Takt. Da ist meist auch schon die Goldene Mitte erreicht.
Mittlerweile gibt es spannungs- gebundene GPUs, da kann man mit der erhöhen der Taktfrequenz sogar eine geringere Spannung erreichen weil die TDP auch festgebunden ist ;D Also übertakten und Laufzeit verlängern.

Meine i7 geht aufs ganze, also von Standard 2,9GHz zu 3,6GHz (bei 49°C) bei -0,120V so spart das Energie, Lebensdauer wird erhöht und gleichzeitig dauerhaft mehr Rechenleistung.
Bei crunchen macht übertakten keinen Sinn, da die PCs Dauerlast laufen und so ineffizient sind. Mein aktuelles System würde ohne Optimierung doppelte menge an Strom fressen und die CPU würde weniger Leistung bringen (ca. 3,2GHz) und GPU max. 20% mehr.

Ein Bekannter der seinen i7-6600k auf 5GHz mit WaKü Problemlos laufen hatte, geht jetzt nach und nach mit der Leistung/Takt runter weil alle paar Monate die CPU sich verschluckt. Beim übertakten muss immer auf 100% Kühlung geachtet werden. d.h. Wärmeleitpaste sollte immer TOP sein, und die Luft oder WaKü sollte öfters Wartung erfahren. Das hat AMD bei der Ryzen schön gelöst, wer besser Kühlt fährt automatisch schneller ;D
Gruß, Alex

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X1900AIW
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Re: Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime redu

#5 Ungelesener Beitrag von X1900AIW » 28.03.2017 18:36

Hm, bei mir scheint diese Aussage anders angekommen zu sein. Vielleicht sollte ich ausführlicher werden.

Pascal GPUs haben ihre standard wie Turbo Taktraten "eingebaut", diese sind als Takt-Spannungspunkte hinterlegt, es gibt m.W. kein echtes Undervolting, sondern lediglich die gegebenen Spannungswerte für die man mit den GPU Tools den Takt erhöhen kann. Folglich relatives Undervolting, eigentlich Übertakten bei den genormten Spannungsabständen. Die Boost Taktraten von ausgewiesenen OC Modellen greifen bereits sehr hoch, dennoch haben diese Garantie vom Hersteller.

Die Hersteller bereits normaler=non OC Grafikkarten liefern GPU Tools gleich mit. Dort kann man die "Core Voltage" erhöhen, das alleine verstehe ich als manuelles "overvoltaging".

Spieler nutzen dieses Feature für stabilere Taktraten im Grenzbereich. Oder jene die alles an Takt herausholen wollen.

Begrenzt werden die hohen/maximalen Spannungswerte durch das Power Limit bzw. den Temperatur Grenzwerten nach oben, dann taktet das GPU BIOS herunter und senkt damit die anliegende Spannung.

So mein Verständnis. Eine derartig konzipierte Pascal GPU wird demnach selbsttätig übertakten (im Rahmen der Turbo Taktraten wie vom Hersteller vorgesehen) wie auch überspannen/overvolten, weil das so vorgesehen ist. Je niedriger die GPU Temperaturen (umso besser die verbaute Kühlung), desto höher takten die Pascal GPUs, damit benutzen sie automatisch (!) die maximal (im BIOS freigeschalteten, von Nvidia bzw. Hersteller abgesegnet) verfügbaren Spannungswerte. Also die Lebensverkürzer.

Was ich problematisch finde, dass Nvidia bewusst in diesen Vorgaben eine reduzierte Lebensdauer der Hardware einkalkuliert. Weil es - vermute ich - statistisch sehr selten vorkommt und sie ihr Produkt natürlich hochleistungsfähig vermarkten wollen. Diese Rechnung ging auf, die Pascal Karten haben sich verkauft und tun es weiterhin.

Mir sind keine Fakten bekannt, dass Übertaktungen an früheren CPU wie GPU Generationen in dieser Vorhersagbarkeit zu Schäden führen. Mir sind viele Beispiele aus Foren bekannt, die bei näherem Hinsehen sich als "Fehler" im Prozedere des Übertakten erwiesen haben, mangelnde Kühlung wohl an erster Stelle. Der Umstand der Elektronenmigration und den damit verbundenen Schäden bis zum Ausfall einer Hardware wurde seit vielen Jahren m.W. in der c´t thematisiert, der Zusammenhang mit der "Kleinheit" an betroffenen Strukturen war meiner Erinnerung nach gegeben, ob belegt k.A. Das wüssten vermutlich die Reklamationsabteilungen, die solche Ausfälle untersuchen, Veröffentlichungen sind mir keine bekannt.

Bedenklich finde ich in Summe daher schon, dass die Karten Hersteller die GPU Tools mitliefern, mit denen man mit Schieberegler der "Core Voltage" offensichtlich direkt=zählbar in Jahren Schaden anrichten kann.

Bei meinem Gigabyte Tool fehlt ein Warntext bei der Funktion "GPU Voltage". Meine Afterburner Version ist eine Beta, überhaupt solche Software zu nutzen ist leichtsinnig bis fahrlässig. :wink: Bei dem Tool von EVGA gibt es einen eher lapidaren Hinweistest:

Bild

use caution - das versteht die Mehrzahl als Anreiz, steht ja im einleitenden Satz: um zu stabilisieren, da denkt jeder sofort an reduzierte Lebensdauer? Ich meine nein.

Falls ein Hersteller das so freigibt und dann zu seinem Garantieversprechen steht, ist alles i.O. Danach würden gehäufte Hardwaredefekte sicher eine Menge Unmut erzeugen.
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Re: Nvidia Pascal - Vorsicht bei Overvoltage > lifetime redu

#6 Ungelesener Beitrag von Kolossus » 29.03.2017 09:01

Schon der Vorgänger von Pascal, Maxwell, hat von Hause aus höher getaktet, als vom Hersteller angegeben wurde.
Wenn man es derart eingegrenzt betrachten möchte, würden mir zwei Dinge auffallen:

1. Die "Founders Edition", also die "Vorgabe" von NVIDIA, gibt einen Normalen und einen Boost-Takt vor, der aber von allen Partnerherstellern zum Teil weit übertroffen wird
2. Die von den Partnerherstellern als Boost-Takt angegebenen Werte werden von den real erreichten Werten wiederum weit übertroffen.

Nehmen wir als Beispiel eine GTX 1080:
NVIDIA gibt als Boost-Takt 1733 MHz an, mein Hersteller (Gainward) für die 1080 GLH 1886 MHz. Wird die Karte mit Boinc genutzt, startet sie mit 2025 MHz und taktet nach und nach je nach Temperatur herunter. Bei maximaler Auslastung und maximaler erreichbarer Temperatur (70°C) läuft sie immer noch mit 1987 MHz und 1,0500 Volt. Sie wird dabei von dem von Bios vorgegebenen Werten (limited by reliability Voltage) begrenzt. Das heißt also, das sich die Graka immer noch in den von Hersteller erlaubten und damit unter Garantie fallenden Werten bewegt. Es wird hier noch kein "Overvolting" betrieben, obwohl sich die Karte DEUTLICH (1987 - 1733 = 254 MHz) über den Werten von NVIDIA bewegt. Und das nicht als "Peak-Wert" sondern klaglos unter Dauerbelastung

Merkst Du, worauf ich hinaus will? Erst wenn ich diese Tools nutze, um die Voltzahlen ZUSÄTZLICH noch in den Plusbereich zu beeinflussen, bewege ich mich zusehends auf dünner werdendem Eis und bin dann eigenverantwortlich, sollte die GraKa Rauchzeichen von sich geben....

Bei Spielen springen die Werte ohnehin ständig, bei Boinc und entsprechender Auslastung sind sie permanent am Anschlag, da wäre ein bewußtes Overvolting mit Sicherheit nicht gut für die Hardware, das weiß der "Boincianer" aber auch und wird entsprechend verfahren.

Sicher, es gibt immer wieder Leute, die meinen beweisen zu müssen, das ihr Spiel mit 120 fps gelaufen ist oder sie die GraKa auf 2150 MHz gebracht haben und posten entsprechende Schnappschüsse prahlerisch im Netz. Sie prahlen aber bestimmt nicht lange und auch nicht oft, das löst sich dann von selbst in Luft, ach nein, in Rauch auf....
Gruß Harald

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