wasserkühlung

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duftkerze
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wasserkühlung

#1 Ungelesener Beitrag von duftkerze » 13.01.2012 18:49

Hallöchen ,


wer hat die H70 von Corsair im Einsatz?

so zwecks Erfahrungsaustausch......


(mit dem jetztigen wissen, würde ich sie mir nicht mehr kaufen)
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Chris
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Re: wasserkühlung

#2 Ungelesener Beitrag von Chris » 14.01.2012 11:33

Ich bin auch ein absoluter Wasserkühlungs-Fan !
Von Kompaktsystemen halte ich allerdings wenig, die sind meiner Meinung nach nur als günstige Einsteigervariante geeignet.
Mein System ist selber zusammengestellt und daher größtenteils wiederverwendbar und ausbaufähig.
Das ist sicherlich etwas teurer, da ich aber alle 2-3 Jahre einen neuen Rechner zusammenstelle zahlt sich das auf lange Sicht aus.
Ich hab den Einbau dokumentiert, auch mit Foto's... wenn Interesse besteht kann ich das hier gerne mal posten. :)
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Re: wasserkühlung

#3 Ungelesener Beitrag von MReed » 14.01.2012 12:03

Leider kann ich die H70 nicht beurteilen, hab aber nen Zalman Reserator V2 stehen und bin mit dem auch sehr zufrieden - das einzige, worüber man sich bei dem Ding im Klaren sein sollte ist, dass der mitgelieferte Wasserzusatz nicht unbedingt der beste ist...
MfG
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duftkerze
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Re: wasserkühlung

#4 Ungelesener Beitrag von duftkerze » 15.01.2012 10:34

günstige Einsteigervariante
dem stimme ich voll zu....der gedankengang war aber eine wasserkühlung zu nutzen ohne wassermatscherei, also einbauen loslegen (was ich jauch bestätigen kann bei der h70)

die kühlleistung ist aber schlechter wie die der vorherigen modifizierten luftkühlung... (ca 5 grad unterschied)

der einbau ist etwas haklige durch die sehr steifen schläuche......

alles andere an der h70 ist super (was halt so wichtig ist: lautstärke verarbeitung etc.)....

an der doku währe ich gerne interessiert,

der reserator ist eine ext. wakü....diesen typus habe von vorne herein ausgeschlossen (aus platzmangel)

70 grad bei overclocked cpu ist aber okay (nur mit ner wakü net)

den takt noch etwas anzuheben , kann ich mir aber aus dem kopfschlagen :worry:
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Chris
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Re: wasserkühlung

#5 Ungelesener Beitrag von Chris » 15.01.2012 13:34

an der doku währe ich gerne interessiert,
Erst mal zu Beginn ein paar Worte zum Sinn und Zweck so einer Wasserkühlung.
Grundsätzlich gibt es da 2 entscheidende Vorteile, die auch eigentlich zwei Gruppen von Leuten ansprechen.
Zum ersten ist da die besser Kühlleistung die vor allem die Overclocker anspricht. Wasser kann bei gleichem Durchflussvolumen ca. 3000 mal mehr Wärme aufnehmen als Luft.
Die zweite Gruppe, der ich auch angehöre, sind die Leute die den PC im Wohnzimmer stehen haben, als Multimedia-Zentrale, und die einfach einen PC haben wollen der so leise wie möglich ist.
Der größte Lärmmacher im PC ist ja der Lüfter und dabei gilt: je kleiner der (die) Lüfter, desto schneller müssen die drehen, desto mehr Lärm wird erzeugt.
Bei der Wasserkühlung bleiben nur ein paar große, langsam laufenden Lüfter übrig.... die kleinen fliegen alle raus. Dazu aber später mehr.
Theoretisch kann man auch alle Lüfter weg lassen, was dann aber wieder eine Preisfrage ist. Auch dazu im Verlauf später mehr.
Über die Anschaffungskosten will ich hier auch nicht viel sagen... das fängt bei einer kleinen Komplettanlage, die nur die CPU kühlt, so bei ? 100,-- an und ist nach oben offen, es gibt tausend Variationen.
Ich hab mir also gedacht jeweils zu den einzelnen Komponenten dann die diversen Möglichkeiten mal mit rein zu nehmen aber eben den Einbau an meiner Variante zu dokumentieren.

Grundsätzlich habe ich mich für einzelne Komponenten verschiedener Hersteller, aber mit genormten Anschlüssen, entschieden. Das zwar etwas teurer, kann dafür aber jederzeit aus- und umgebaut werden und somit können fast alle Teile in eventuellen neuen PC oder Upgrades wieder verwendet werden.. auf lange Sicht also gar nicht mehr so teuer.

Als erstes sollte man sich also überlegen was man kühlen will. In meinem Fall ist das die CPU und die GPU. Auf vielen Mainboards gibts noch sehr kleine Cipsetkühler die meistens lauter sind als die CPU Kühler... auf solchen Boards sollte man den Chipset dann natürlich auch an die Wakü anschließen. Bei meinem Board ist der Chipset allerdings passiv gekühlt und ich will daher erst mal probieren ob das so bleiben kann, ohne Wakü. Es könnte zwar zum Problem werden, weil die passiven Kühlelemente vom CPU Kühler mit versogt werden, der dann ja weg fällt, aber das will ich mit nem Gehäuselüfter kompensieren... naja mal sehen... muss dann am Anfang die Cipset Temperatur im Auge behalten.

So auf meiner Einkaufsliste stand dann folgendes:
CPU-Kühlkopf
GPU-Kühlkopf
Wasserpumpe
Radiator
Ausgleichsbehälter
Anschlüße, Schlauch usw...

Erst wollte ich einen schönen, externen Radiator der ohne Lüfter auskommt und neben dem PC steht.... ist leiser, sieht cool aus, spart Platz im Tower und ist teuer... :) also dann doch mal lieber einen normalen Radiator mit drei Lüftern ( 120mm ) der im Gehäuse verbaut wird.
Nachteil: ich brauchte einen Big Tower, was aber nicht schlimm war denn mein alter Miditower ist proppe voll und berherbergt schon den 3. PC, ist dementsprechend ausgelutscht und außerdem wollte ich schon immer nen Bigtower haben... weil mir das enge gefriemel in so nem Miditower auf den Sänkel geht... und wie gesagt... wiederverwertbar... denn viel Platz heißt.. ausbaufähig.

Also gut.... Zeugs bestellt... und wie immer ein paar Kleinigkeiten vergessen die nachbestellt werden mussten... ohne die man aber nicht anfangen kann.
Da ich meinen alten PC für die Aktion zerlegen will fange ich erst an wenn alles da ist... damit ich in einem >Tag fertig werde....
Bleibt mir vorerst also nur mit ein paar Vorbereitungen zu beginnen.
Der Tower Deckel musste ausgebaut werden weil dort der Radiator befestigt wird und die drei Lüfter. Dazu muss ich ein größes Loch in den Deckel sägen....
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Auch für die Pumpe konnte ich mir schonmal nen Platz aussuchen, die Pumpe sollte immer möglichst tief stehen...
Hab in dem Bigtower 8 Festplattenschächte... braucht keine Sau... also ein schönes Plätzchen für die Pumpe...
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Ja...jetzt heißt es warten auf die letzte Lieferung... denn erst wenn der Deckel mit Radiator drinne ist gehts weiter....

Zuerst die Vorbereitungen am Gehäuse. Das Loch in den Deckel schneiden und Radiator + Lüfter am Deckel verschrauben.
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Als nächstes habe ich mir schonmal einen Platz für den Ausgleichsbehälter gesucht weil evnt. dafür noch Löcher zu bohren sind.
Der Ausgleichsbehälter ist so zu sagen der zentrale Punkt im Kühlsystem. Er dient zum Ausgleich der Wärmeausdehnung des Wassers ( wir haben ja ein geschlossenes System ) und außerdem können hier eventuelle Luftblasen aus dem Wasser entweichen.
Auch die Ausgleichsbehälter gibt es in tausend Variationen. Klein, groß, in Kombination mit einer Pumpe usw. Ich habe mich für einen relativ großen Behälter entschieden der separat von der Pumpe ist.

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Jo, damit sind die Vorbereitungen vom Gehäuse abgeschlossen, jetzt brauche ich die PC Komponenten und daher wird mein PC jetzt zerlegt. Als erstes habe ich das Motherboard nötig. Vor dem Einbau wird der originale CPU Lüfter abgenommen und der dazugehörige Befestigungsrahmen abgeschraubt.

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Jetzt wird die Befestigung des Wasserkühlkopfes vor montiert. Dazu werden 4 lange Schrauben mit einer Halteplatte auf der Boardrückseite am Board verschraubt.

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Die alte Wärmeleitpaste wird sorgfältig entfernt und jetzt braucht man nur noch neue Paste anbringen und den Kühlkopf aufsetzen und verschrauben. Dazu werden erst 4 Stahlfedern über die Schrauben geschoben die dann gleichmäßig !!! mit Rändelmuttern angezugen werden. Von der Seite kann man dann schön sehen ob der Kühlkopf gerade auf der CPU aufliegt.
Das wars schon... das ist wirklich keine große Sache... die GPU wird da schon fummeliger :)

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Jetzt kann das Motherboard ins Gehäuse gesetzt werden und wir können die Grafikkarte vorbereiten.
Auch hier wieder mehrere Möglichkeiten. Es gibt Kühlköpfe die nur die GPU selber mit Wasser kühlen, dabei werden dann auf die Speichermodule kleine Passifkühlelemente aufgeklebt. Bei High-End Karten sollte man allerdings lieber zu sogenannten Full-Cover Kühlern greifen da bei diesen Karten der Speicher auch sehr heiß wird und auch die Spannungsregler haben viel Arbeit und müssen mit gekühlt werden.
Los gehts wieder mit dem Abnehmen des original Kühlers.

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Auch hier natürlich Wärmepastereste entfernen. So jetzt wirds fummelig.... es müssen auf diverse Bauteile Wärmeleitpads aufgeklebt werden. Mich hat es doch ein bisschen geärgert das ich all diese kleinen Pads selber zu schneiden musste. Dem Kühlkopf lagen drei große Pads bei mit unterschiedlicher Dicke. Aus diesen musste ich dann jede Menge kleine Pads zuschneiden und peinlich genau auf die Dicke achten und der Beschreibung folgen. Das hat sicherlich 45 Minuten gedauert...gggrrrrr
Die Karte siht dann so aus, Ihr seht die vielen grauen Pads....
Auf die GPU in der Mitte kommt wieder Wärmeleitpaste, genau wie bei der CPU.

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Als nächstes legen wir den Kühlkopf verkehrt herum auf den Tisch. Auf jedes Gewindeloch sollen laut Beschreibung kleine Abstandsringe gelegt werden und mit etwas Fett fixiert werden ( angepappt ) das scheint mir aber ziemlich schlecht.. denn wenn beim Aufsetzen einer verrutscht kommt man in Schwierigkeiten.... ich habe mir daher aus Q-Tipps kleine Führungsdorne gebastelt die die Abstandsringe fixieren. Gleichzeitig kann ich die Karte damit passgenau aufsetzen ohne später die Löcher suchen zu müssen.

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Sooo jetzt sollte man erst noch eine rauchen gehen... dann nimmt man die Karte verkehrt herum und legt sie passgenau auf den Kühler.
Alle Schrauben rein und wieder vorsichtig und gleichmäßig anziehen. !!!
Auch hier kann man von der Seite nach sehen ob alles plan aufliegt und kein Pad verrutscht ist.

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Puhhh, geschafft. GraKa kann eingebaut werden.
Als Nächstes werden die Schläuche verlegt. Dabei gilt: Die Saugseite der Pumpe sollte direkt am Ausgleichsbehälter angeschlossen werden und der Ausgang des Radiators auch.
Die Reihenfolge der Kühlköpfe spielt keine Rolle. Normalerweise wird meistens der CPU Kopf und dann die GPU angeschlossen.... das aber egal und ich habs anders herum gemacht weil einfach leichter zu verlegen war.
Oberhalb vom Motherboard sieht man noch einen silbernen Kasten, das ein Durchflußsensor... der ist optional aber zum Betrieb nicht unbedingt nötig.

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Wenn alles angeschlossen ist ( der PC selber ist noch nicht verkabelt !! ) kann das System mit Wasser gefüllt werden ( destilliertes Wasser mit Korrosionsschutzmittel ).
Dazu füllen wir den Ausgleichsbehälter etwa zu 3/4.
Jetzt muss die Pumpe eingeschaltet werden. Dazu brauchen wir das Netzteil, allerdings soll der PC ja noch nicht hochfahren.... kann er auch nicht weil das MB ja noch gar nicht verkabelt ist. Allerdings liefert das Netzteil keinen Strom wenn kein MB angeschlossen ist. Hierzu müssen wir zwei Kontakte im ATX Versorgungsstecker überbrücken.. dafür lag meiner Pumpe netterweise ein Adapter bei...

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Jetzt können wir das Netzteil einschalten und die Pumpe beginnt zu arbeiten... spannend.... der Radiator füllt sich und ich muß ein paar mal Wasser in den Ausgleichsbehälter nachfüllen... jetzt nimmt man das komplette Gehäuse und schwenkt es ein paar mal in alle Richtungen um eingeschlossene Luftblasen raus zu bekommen.

Ich lasse das System jetzt mindestens eine Stunde so laufen und suche nach Undichtigkeiten....
Ja klar.... es tropft... ausgerechnet an der Pumpe am tiefsten Platz des Systems. Aber halb so wild... ich klemme den Schlauch einfach ab und so den undichten Anschluss herausdrehen ohne das ganze Wasser ab zu lassen....
Ein O-Ring saß nicht richtig... also Anschluß wieder rein und noch ne Stunde warten..... alles scheint dicht zu sein :)

Also wird der PC jetzt komplett verkabelt und ich schleppe ihn zu seinem Standort für das erste Hochfahren.... ZITTER, erst noch eine rauchen.....

Dann drücke ich den Knopf....
Die pumpe beginnt sofort zu laufen... der PC fährt hoch... keine Fehlermeldungen....puhhhhh.

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Ich habe eine intelligente Pumpe die die Durchflußmenge und die Lüfter automatisch regelt....
also der ultimative Stresstest... Boinc an... CPU und GPU laufen auf 100% Leistung.

Werte vorher, luftgekühlt:

CPU 60 Grad; GPU 89 Grad, Lüfter blasen voll.

Jetzt mit Wasserkühlung:

CPU 40 - 45 Grad; GPU 45 - 50 Grad, die drei Lüfter stehen still und springen ab und zu mal kurz an... aber wegen ihrer Größe kaum hörbar.
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Re: wasserkühlung

#6 Ungelesener Beitrag von Michael H.W. Weber » 15.01.2012 14:20

Nettes Artikelchen. :good:

Michael.
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Re: wasserkühlung

#7 Ungelesener Beitrag von Torbjörn Klatt » 15.01.2012 15:43

Super Artikel und klasse Bilder! Vielen Dank dafür!

Würdest du uns verraten, welche genaue Hardwarezusammensetzung du gewählt hast? Und Gesamtpreis wäre auch interessant.

Und ja, Wasserkühlung ist in der Tat wohl das Beste, wenn man richtig Vollgas geben will. Mein Prof baut derzeit einen neuen Supercomputer für das GSI in Darmstadt und verwendet dabei (wie beim LOEWE CSC in FFM-Höchst) Wasserkühlungs-Radiatoren in den Serverschranktüren. Draußen steht ein großer Container mit der Wärmepumpe. Gesamtsystem kann 2 Megawatt Strom aufnehmen, wofür nur 6% für die Kühlung notwendig ist. Ist echt beeindruckend, was da so geht.
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Re: wasserkühlung

#8 Ungelesener Beitrag von MReed » 15.01.2012 15:46

Torbjörn Klatt hat geschrieben:Super Artikel und klasse Bilder! Vielen Dank dafür!

Würdest du uns verraten, welche genaue Hardwarezusammensetzung du gewählt hast? Und Gesamtpreis wäre auch interessant.

Und ja, Wasserkühlung ist in der Tat wohl das Beste, wenn man richtig Vollgas geben will. Mein Prof baut derzeit einen neuen Supercomputer für das GSI in Darmstadt und verwendet dabei (wie beim LOEWE CSC in FFM-Höchst) Wasserkühlungs-Radiatoren in den Serverschranktüren. Draußen steht ein großer Container mit der Wärmepumpe. Gesamtsystem kann 2 Megawatt Strom aufnehmen, wofür nur 6% für die Kühlung notwendig ist. Ist echt beeindruckend, was da so geht.

Mit der Wärmepumpe? Wird die Abwärme dann noch zum heizen des Gebäudes verwendet? Falls ja, schöne Idee zum Einsparen von Energie.
MfG
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Re: wasserkühlung

#9 Ungelesener Beitrag von Torbjörn Klatt » 15.01.2012 16:00

MReed hat geschrieben:
Torbjörn Klatt hat geschrieben:[...]
Und ja, Wasserkühlung ist in der Tat wohl das Beste, wenn man richtig Vollgas geben will. Mein Prof baut derzeit einen neuen Supercomputer für das GSI in Darmstadt und verwendet dabei (wie beim LOEWE CSC in FFM-Höchst) Wasserkühlungs-Radiatoren in den Serverschranktüren. Draußen steht ein großer Container mit der Wärmepumpe. Gesamtsystem kann 2 Megawatt Strom aufnehmen, wofür nur 6% für die Kühlung notwendig ist. Ist echt beeindruckend, was da so geht.
Mit der Wärmepumpe? Wird die Abwärme dann noch zum heizen des Gebäudes verwendet? Falls ja, schöne Idee zum Einsparen von Energie.
Pardon, ich meinte Wasser- nicht Wärmepumpe. Das Wasser wird ganz normal über eine "Regenanlage" gekühlt (also einfach in kleinen Tropfen wenige Meter fallen gelassen). Zum Heizen von Gebäuden reicht die Wassertemperatur von etwa 20-30°C nicht aus.
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Re: wasserkühlung

#10 Ungelesener Beitrag von MReed » 15.01.2012 16:24

Torbjörn Klatt hat geschrieben:
MReed hat geschrieben:
Torbjörn Klatt hat geschrieben:[...]
Und ja, Wasserkühlung ist in der Tat wohl das Beste, wenn man richtig Vollgas geben will. Mein Prof baut derzeit einen neuen Supercomputer für das GSI in Darmstadt und verwendet dabei (wie beim LOEWE CSC in FFM-Höchst) Wasserkühlungs-Radiatoren in den Serverschranktüren. Draußen steht ein großer Container mit der Wärmepumpe. Gesamtsystem kann 2 Megawatt Strom aufnehmen, wofür nur 6% für die Kühlung notwendig ist. Ist echt beeindruckend, was da so geht.
Mit der Wärmepumpe? Wird die Abwärme dann noch zum heizen des Gebäudes verwendet? Falls ja, schöne Idee zum Einsparen von Energie.
Pardon, ich meinte Wasser- nicht Wärmepumpe. Das Wasser wird ganz normal über eine "Regenanlage" gekühlt (also einfach in kleinen Tropfen wenige Meter fallen gelassen). Zum Heizen von Gebäuden reicht die Wassertemperatur von etwa 20-30°C nicht aus.
Schade eigentlich. Aber hätte ja sein können, dass dieser Supercomputer das Kühlmedium stark genug aufheizt, als dass man es zu heizen von Gebäudeteilen nutzen könnte...
MfG
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Re: wasserkühlung

#11 Ungelesener Beitrag von duftkerze » 15.01.2012 16:30

oh....ich habe es mal wieder geschafft eine Diskussion in gang zu bringen......

Zum ersten ist da die besser Kühlleistung die vor allem die Overclocker anspricht. Wasser kann bei gleichem Durchflussvolumen ca. 3000 mal mehr Wärme aufnehmen als Luft.

hmmm....wenn das so wäre warum ist die cpu-Temp bei mir durchschnittlich 5 grad höher als bei meiner mod. Luftkühlung.....
Es ist alles gleich ausser der kühler.... selbst die Anzahl der Lüfter hat sich nicht geändert.......
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Re: wasserkühlung

#12 Ungelesener Beitrag von Torbjörn Klatt » 15.01.2012 16:45

Die Wassertemperatur ist ebenfalls entscheidend. Oder besser gesagt, der Temperaturunterschied zwischen einfließendem Kühlwasser und zu kühlenden Elementen sowie zwischen ausfließendem Wasser und der Umgebungstemperatur des Radiators. Darin liegt ebenfalls der Grund, warum man das Wasser nicht so hoch erhitzen kann, dass es sich für Heizungen verwenden lässt.

Man muss also bedenken:
Um einen Liter Wasser (1kg) um ein Grad (1°C oder 1K) zu erwärmen ist eine Energie von einer Kilokalorie (1kcal) bzw. 0,8 Watt (0,8W) erforderlich. Mit Hilfe des 1. und 2. Hauptsatzes der Thermodynamik und dem Wissen über den Temperaturunterschied am Kühlkörper (z.B. der CPU) lässt sich ausrechnen, wie viel Energie das Wasser dort aufnehmen kann. Über die gleiche Rechnung lässt sich ausrechnen, um wie viel Grad man bei gegebener Umgebungstemperatur das erwärmte Wasser abkühlen kann. An dieser Stelle kann man die "Verdunstungsenergie" des Wassers über eine Berieselungsanlage ausnutzen, um somit den Wirkungsgrad des gesamten Kühlkreislaufs zu erhöhen.
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