Jane McGonigal: Gaming can make a better world

Grid-Computing, technische Entwicklung von Distributed Computing...
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MReed
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#13 Ungelesener Beitrag von MReed » 24.06.2010 23:22

Ginge sicher auch, wenn die Modelle nicht statisch sind, sich aber auch wieder auf bestimmte Werte zurücksetzen lassen können müssen... Ne "falsche" Entscheidung muss ja nicht zwangsläufig so konsequent anhalten, wie im RL.
MfG
MReed

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Sedarof

Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#14 Ungelesener Beitrag von Sedarof » 25.08.2010 20:50

es geht aber der Frau ja nicht darum, ein möglichst detailnahes RL im game zu verwirklichen, sondern sie möchte, dass der Enthusiasmus, den die Gamer in den Spielen zeigen in die echte Welt "exportieren" um so eine Art Gesellschaftsgruppe für moderne Ideen und Verwirklichungen zu erzeugen.

Der grösste Unterschied zu einem game ist ja vor allem, dass wir hier im RL für eine Aktion nicht sofort ein Feedback erhalten, so gehen entsprechend auch weniger Ambitionen hervor. Eine Idee wäre es, eine Organisation zu gründen, welche irgendwie Punkte verteilt für "Gute Taten" (z.b. Naturschutzverein bei Mauerbau unterstützen = 1 Tag Arbeit= 10 Punkte) diese Punkte wären dann etwa gleichzusetzen wie der steigende Ruf bei einer Fraktion, das ist dann das wovon McGonigal sprach. Um diesen Ruf aber auch nützen zu können müsste es eine grosse dafür Akzeptanz geben.

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MReed
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#15 Ungelesener Beitrag von MReed » 25.08.2010 21:08

Hallo, Seda, schön, dass dich mein Post hergeführt hat.


Ich glaube zwar nicht, dass McGonigal es so meinte, wie du es interpretierst, ABER ich für meinen Teil finde diese Entwicklung eines Feedbacksystems gar nicht mal verkehrt. Die Frage ist, wie bekommt man Gamer dazu dieses System anzunehmen - sollte man sie langsam hinführen oder sollte man es machen wie Ubisoft mit seinem Kopierschutzservern - einfach einführen?
MfG
MReed

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L3v3l0rd

Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#16 Ungelesener Beitrag von L3v3l0rd » 26.08.2010 08:02

Sedarof hat geschrieben:Eine Idee wäre es, eine Organisation zu gründen, welche irgendwie Punkte verteilt für "Gute Taten" (z.b. Naturschutzverein bei Mauerbau unterstützen = 1 Tag Arbeit= 10 Punkte) diese Punkte wären dann etwa gleichzusetzen wie der steigende Ruf bei einer Fraktion, das ist dann das wovon McGonigal sprach.
Ich sehe das eher skeptisch.
Sogar im DC gibt es ja Tendenzen die Punktevergabe abzuschaffen (siehe Sig bei Edmund und dann das Ganze ins RL übertragen?
Sollen dann "gute Taten" gewichtet/bewertet werden? Wer macht das? Die Leute suchen sich dann nur die "guten Taten" raus, die Punkte bringen?
Neenee, das klappt nicht im RL.
In Spielen gibt es klar umrissene Bedingungen, klare Verhältnisse, deutliche Leistungen, die man problemlos miteinander vergleichen kann, da alle die gleichen Bedingungen haben. So etwas wird es im RL nie geben.

Und ehrlich gesagt erinnert mich die Idee an irgendeine religiöse Gemeinschaft... sinds die Zeugen Jehovas?
Ich mein dort gibt es auch sowas wie "Punkte" zu sammeln (also viele Leuchttürme verkaufen) um schneller an sein Seelenheil zu kommen. Sowas ist mir suspekt.

Gruß, L3v3l

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mxplm
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#17 Ungelesener Beitrag von mxplm » 26.08.2010 08:14

Punktevergabe ist vllt ein etwas extremes Beispiel, aber grob funktioniert das doch im RL auch so. Ich arbeite z.B. bei RNA World mit. Je besser ich mich einbringe, desto häufiger wird mein Name in dem Zusammenhang fallen, was mit einen guten Ruf beschert. Dadurch kann ich mich dann besser fühlen und andere Leute werden ggf. auf mich aufmerksam. Das ist natürlich nicht ganz so einfach wie mit vielen Punkten in den Stats ganz oben zu stehen, aber es gibt doch große Ähnlichkeiten.
:Wiki-Benutzerseite: (Über mich)
:fold.it: (Helfen durch Zocken)

L3v3l0rd

Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#18 Ungelesener Beitrag von L3v3l0rd » 26.08.2010 13:51

mxplm hat geschrieben:Das ist natürlich nicht ganz so einfach wie mit vielen Punkten in den Stats ganz oben zu stehen, aber es gibt doch große Ähnlichkeiten.
Ich würde eher sagen Sie (McGonigal) versucht zu sagen, das sich Verhaltensweisen aus dem VR auch ins RL übertragen lassen. Ich sag: Warum sollte ein Gruppenverhalten im VR auch anders sein als im RL? Denn: Gruppenverhalten gabs schon vor WoW ;) Klar, die durch dein Verhalten erzeugte Reputation bleibt größtenteils innerhalb der Gruppe, aber so ist auch dein Stellenwert höher. Je größer die Gruppe, um so schwieriger wird's sich Reputation zu erarbeiten und diese dann zu festigen.

Auch Enthusiasmus gab es früher schon (immer noch) für durchaus sinnvolle Zwecke, Problem dabei ist doch nur die enthusiasierten (Hihi) Menschen zusammen zu bringen um sich in einer Gruppe zu organisieren. Und DAS geht mittlerweile Dank Internetz erstaunlich einfach und schnell. Hat aber IMHO nüscht mit MMORPG zu tun.

Sedarof geht ein paar Schritte zu weit. Er/Sie will die Leistungen und deren Bewertungen aus einem sehr begrenztem System (z.B. WoW) übertragen aufs RL und weiterführen. Und das kann nicht klappen, IMHO :)

Gruß, L3v3l

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MReed
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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#19 Ungelesener Beitrag von MReed » 26.08.2010 17:22

@L3v3l0rd: Bitte nimm den Post nicht persönlich - ich versuche nur meine Flipperautomat-artigen Gedanken in eine solche Ordnung zu bringen, dass andere Menschen die Chance haben auch mitzukommen, deine Posts dienen mir dabei jetzt nur als 'Gerüst' - soll nichts gegen dich oder deine Einstellung sein :D
L3v3l0rd hat geschrieben:
Sedarof hat geschrieben:Eine Idee wäre es, eine Organisation zu gründen, welche irgendwie Punkte verteilt für "Gute Taten" (z.b. Naturschutzverein bei Mauerbau unterstützen = 1 Tag Arbeit= 10 Punkte) diese Punkte wären dann etwa gleichzusetzen wie der steigende Ruf bei einer Fraktion, das ist dann das wovon McGonigal sprach.
Ich sehe das eher skeptisch.
Sogar im DC gibt es ja Tendenzen die Punktevergabe abzuschaffen (siehe Sig bei Edmund
Aha...
Genauso gut könnte man dir jetzt nen Link aus der Shoutbox von BOINCstats schicken und gegenhalten die ganzen "Großen Cruncher" (Bsp.: PoorBoy) sehen das anders ^^

Wie dem auch sei: zurück zum Thema :D
L3v3l0rd hat geschrieben:Sedarof geht ein paar Schritte zu weit. Er/Sie will die Leistungen und deren Bewertungen aus einem sehr begrenztem System (z.B. WoW) übertragen aufs RL und weiterführen. Und das kann nicht klappen, IMHO :)
Warum denn nicht? Wer sagt denn, dass das System auf das ganze RL übertragen werden muss? Warum sollte es nicht möglich sein zunächst kleine Bereiche mit Freunden vergleichen?
Ich für meinen Teil würde ein Feedbacksystem gar nicht verkehrt finden.
Klar, die Punktevergabe ist ein wenig weit geschossen aber würde man im RL nicht auch ab und zu gern mal so präzises Feedback bekommen (wie nannte McGonigal es noch: "+ 20 Crazy Idea")?
Gerade in messbaren (und damit auch VERGLEICHBAREN) Bereichen - sagen wir der Ausstoß von CO2; Treibstoffverbrauch; etc. - würde das nicht nur die Statistikfans freuen, sondern auch gleichzeitig den Zweck erfüllen, dass zumindest einige auf die Umwelt (und die von ihnen selbst hervorgerrufenen Umweltbelastungen) achten.

ABER, Ganz wichtig: Diese Daten sollten so behandelt werden, dass nur man selbst sie zur Verfügung hat um sie mit Freunden zu vergleichen. Eine Weitergabe an den Staat, den Hersteller des Messgerätes oder auch der Upload ins I-Net sollten entweder ganz unterbunden oder freigestellt werden und VOR ALLEM auch BLEIBEN.
Was dadurch nicht passieren soll ist der sog. gläserne Mensch (der wir laut eigenen Angaben von einer bekannten Suchmaschine zwar eh schon sind, bzw. werden, wenn ein gewisses Gesichtserkennungsprogramm auf den Markt kommt; aber ich schweife schon wieder ab :D).

Mit anderen Worten es sollte jedem freigestellt bleiben, diese Daten z.B. über den Bordcomputer im Auto für den EIGENGEBRAUCH sammeln zu lassen oder nicht.
L3v3l0rd hat geschrieben: Ich würde eher sagen Sie (McGonigal) versucht zu sagen, das sich Verhaltensweisen aus dem VR auch ins RL übertragen lassen. Ich sag: Warum sollte ein Gruppenverhalten im VR auch anders sein als im RL?
Soweit ich mit meinen bescheidenen Englischkünsten es verstanden hab, versucht sie eben nicht VR Verhalten ins RL zu übertragen, als vielmehr durch VR Verhalten RL Probleme zu lösen. Heißt: Ein reales Problem in einer GUI verpackt zum User bringen, damit dieser dann einen oder mehrere Lösungsansätze beisteuert, um in dem Game hochzuleveln...

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Und bezüglich deiner Frage: ist es nicht so, dass das Gruppenverhalten im Game doch noch anders ist, als im RL?

Rein hypothetisch
(Der geneigte Leser möge das bitte als Lyrisches Ich - oder vielmehr: Du - betrachten)
Ich meine: wie oft würdest du zu nem Kumpel gehen und sagen: "komm lass uns Orks jagen", "Ich brauch noch 70 Tonnen Holz für den Bau meiner Kaserne" oder "Ich muss noch jemanden snipern und dann können wir reden"?
Ich denke, es ist verständlich, dass nicht nur die Themen eine Bandbreite einnehmen, die so im RL wohl nur von wenigen gleichzeitig betrieben wird, als vielmehr auch, dass sich zwei Personen, die eigentlich befreundet sind, gegenüberstehen und sich gegenseitig nur zum Spaß wegballern (Siehe Worms; CoD; Counterstrike und wie sie alle heißen) - Mach das im RL und die Damen und Herren mit den engen Doppelarmbändern stehen ziemlich bald vor der Tür ^^

Oder ein Vergleich mit einem beliebigen MMORPG:

Natürlich gelten auch in den meisten Games die Regeln die Höflichkeit etc. aber wenn es tatsächlich keinen Unterschied zwischen dem Gruppenverhalten in Games und dem im RL gibt, dann zeige mir mal einen Politiker, der Willens ist, dich (und zwar nur durch deine bloße Anwesenheit und ohne dich vorher zu kennen) auf eine Mission schickt, die von nationaler Wichtigkeit wäre ^^ Das ist doch genau das, was McGonigal zu sagen versuchte oder nicht? Im RL betraut man dich nicht mal eben so mit einer Mission höchster Priorität - zumindest nicht einfach so...

Wie viele Menschen, die du auf der Straße triffst sind geneigt dir - ohne dich zu kennen - bei einer solchen Mission, solltest du sie wider Erwarten doch bekommen, einfach mal so zu helfen?
Ende der Hypothese

Ich für meinen Teil, denke durchaus, dass McGonigal Recht mit dem hat, dass Gamer ein (wenn auch nur in Teilen) anderer Schlag sind als 'Normale Menschen' ^^
MfG
MReed

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L3v3l0rd

Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#20 Ungelesener Beitrag von L3v3l0rd » 27.08.2010 13:06

MReed hat geschrieben:Wer sagt denn, dass das System auf das ganze RL übertragen werden muss? Warum sollte es nicht möglich sein zunächst kleine Bereiche mit Freunden vergleichen?
Weil dann der eigentliche Sinn und Zweck der Gruppe (meinetwegen Umweltschutzgruppe) in den Hintergrund treten kann. Das Ziel oder den Zweck der Gruppe aus den Augen zu verlieren, passiert schnell wenn solche "Alternativ"-Bewertungen nach Währungsart eingeführt und zu wichtig genommen werden. So wie bei DC zu solchen Projekten geschwenkt wird, die fette Punkte abwerfen statt sinnvoll zu sein.
MReed hat geschrieben:Ich meine: wie oft würdest du zu nem Kumpel gehen und sagen: "komm lass uns Orks jagen", "Ich brauch noch 70 Tonnen Holz für den Bau meiner Kaserne" oder "Ich muss noch jemanden snipern und dann können wir reden"?
Kein Problem 8) So, oder so ähnlich hab ich tatsächlich mal mit Freunden geredet, mit denen ich Pen&Paper mal ne Weile praktiziert habe. Ist aber auch nur ein Beispiel.
Hör einfach mal bei irgendwelchen Gruppen zu, wenn die sich unterhalten. sei es die Carrera-Bahn-Gruppe, der Dart-Club oder Pfadfinder. Die haben alle Ihren eigenen Sprachschatz bei dem Aussenstehende nur abwinken. Gab´s alles schon weit vor WoW. Und belegt also mein These. :3d:
MReed hat geschrieben:Und bezüglich deiner Frage: ist es nicht so, dass das Gruppenverhalten im Game doch noch anders ist, als im RL?
Bei deinen nachfolgenden Beispielen kopierst Du Spielszenen ins RL. Darum geht es hier, denke ich, nicht.
Es geht um das Verhalten der virtuellen Gruppe, die ein bestimmtes Ziel erreichen wollen, meinetwegen Quest oder Bossgegner. Dazu müssen Absprachen getroffen, Aufgaben übernommen, Kommunikation gezielt geführt werden. Alles Dinge die JEDE engagierte Gruppe im RL ebenso, und zwar auch schon vor WoW :angel2: so machen muss.

Aus meiner Sicht gibt es kein Gruppenverhalten im VR, das es nicht vorher bereits im RL gegeben hat.
Und das Einführen von Belohnungen halte ich nun mal für "Riskant". Nicht mehr, nicht weniger.

Gruß, L3v3l

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Re: Jane McGonigal: Gaming can make a better world

#21 Ungelesener Beitrag von MReed » 27.08.2010 14:11

Schöne "Konter"-Antwort, gefällt mir ^^

Ich kann mich nur noch auf ein Argument beziehen, bei den anderen hast du mir den Wind aus den Segeln genommen :D
L3v3l0rd hat geschrieben:Bei deinen nachfolgenden Beispielen kopierst Du Spielszenen ins RL. Darum geht es hier, denke ich, nicht.
Warum nicht? Ist es nicht genau diese Einstellung der Gamer, die McGonigal zum Nutzen umwandeln will?

(Siehe Video, Zeitindex 03:36-03:48)

Die Zusammenarbeit in den Games ist, auch meiner bescheidenen Meinung nach, eine andere, als wir sie in der Realität haben. Sicher gibt es Gruppierungen (Vereine, Gemeinnützige Organisationen, Arbeitsgemeinschaften, etc.), die diese Art Organisation nutzen und auch von profitieren.
Du hattest es so ausgedrückt:
L3v3l0rd hat geschrieben:Dazu müssen Absprachen getroffen, Aufgaben übernommen, Kommunikation gezielt geführt werden. Alles Dinge die JEDE engagierte Gruppe im RL ebenso, und zwar auch schon vor WoW :angel2: so machen muss.
Aber will sie es nicht schaffen das auf die HÄLFTE der Menschheit zu übertragen, da es (vor allem) in Games bereits von den meisten eh so gemacht wird?
MfG
MReed

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